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Innovation und Exzellenz in der Wissenschaft fördern

Ob Versorgungs-, Rehabilitations- und Grundlagenforschung, Endoprothetik oder evidenzbasierte Medizin: Um die Wissenschaft im Fach O und U zu fördern, stellt die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) jedes Jahr mehr als 50.000 Euro bereit. Mit diesem Volumen unterstützt sie als medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft die orthopädisch-unfallchirurgische Forschung, schafft Netzwerke für den wissenschaftlichen Austausch und würdigt herausragende Studien mit Preisen und Stipendien.

Warum Grundlagenforschung die Keimzelle für wissenschaftliche Innovationen ist, erklärt Prof. Dr. Susanne Grässel, Präsidentin der DGOU-Sektion Grundlagenforschung.


Was genau ist Grundlagenforschung?

Susanne Grässel: Grundlagenforschung geht ungeklärten Fragestellungen in der Wissenschaft systematisch nach, erweitert das Wissen und legt damit das Fundament für weitere Untersuchungen und neue Forschungsrichtungen. Sie ist somit also zweckfrei und erkenntnisorientiert, dient nicht der verbesserten Nutzung des Wissens und steht nicht unter einem direkten Anwendungsbezug. Reine Grundlagenforschung findet vorwiegend an Universitäten, Akademien und Forschungsinstitutionen statt.

Orthopädisch-unfallchirurgische Grundlagenforschung – mit welchen Themen beschäftigt sie sich?

Grässel: Das thematische Spektrum der Grundlagenforschung in O und U ist sehr vielfältig: von der Biomechanik über die Gen- und Zelltherapie bis hin zu Biomaterialien zur Regeneration von Weichgeweben, Knorpeln und Knochen. Solche Forschungsarbeiten sind sehr aufwändig – zeitlich, personell und finanziell. Daher unterstützt und honoriert die DGOU hervorragende Leistungen in Form von aktuellen Veröffentlichungen in hochrangigen international anerkannten Zeitschriften mit dem Preis zur Förderung der Grundlagenforschung, verbunden mit 20.000 Euro.

Haben Sie ein Beispiel für eine solche Forschungsfrage?

Grässel: Eine der beiden Studien, die die DGOU im letzten Jahr ausgezeichnet hat, ist der Frage nachgegangen, wie autologe Stammzellen zu einer besseren Regeneration der verletzten Skelettmuskulatur beitragen können. Der Wissenschaftler konnte mit seiner Arbeitsgruppe nachweisen, dass die Muskelkraft nach autologen Zelltransplantationen gesteigert werden kann. Auf diesem Ergebnis können nun weiterführende Forschungsarbeiten aufbauen.

Die andere preisgekrönte Arbeit hat untersucht, welche therapeutischen Effekte das Antioxidans NAC bei geschädigtem Knorpel des Kniegelenks hat. Hier konnte gezeigt werden, dass eine siebentägige NAC-Therapie Knorpelzellen vor dem Zelltod schützt. Dieser Ansatz könnte zukünftig dazu dienen, den Abbau des Knorpelgewebes einzudämmen und so das Risiko für eine posttraumatische Arthrose zu verringern.

Das Interview führte Maria Hauk.



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