PresseDKOU
Lesetipp

Coronavirus: Hoch-Zeit für die Online-Videosprechstunde

© agenturfotografin / Adobe Stock

Erlebt die virtuelle Sprechstunde gerade einen Boom? In Zeiten einer Pandemie wird jeder Schritt in das öffentliche Leben genauestens geprüft und abgewogen. Auch die Arzt-Patienten-Beziehung ist davon betroffen: Persönliche Vorstellungen sollten weitestgehend reduziert werden, um die Infektionskette zu minimieren. Wann aber ist der physische Arzt-Patienten-Kontakt vermeidbar und kann ausschließlich von Elektronik unterstützt erfolgen? Wie sich eine Online-Videosprechstunde in der Praxis durchführen lässt und welche Kriterien dabei einzuhalten sind, hat die Arbeitsgemeinschaft (AG) Digitalisierung der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) in einem Abstract zusammengefasst.

COVID-19 stellt aktuell alles auf den Kopf. Wie lässt sich der medizinische Alltag in Ambulanzen von Kliniken und Versorgungszentren nun in der Krisenzeit bestreiten? Auf einmal ist es nicht mehr der Vorteil der Zeiteinsparung, der die virtuelle Sprechstunde attraktiv macht, sondern die Unterbindung der Übertragungskette eines noch zu erforschenden Virus. So könne die Online-Videosprechstunde genutzt werden, um bei Unklarheiten zu prüfen, ob eine persönliche Vorstellung wirklich notwendig ist. Zum Beispiel könnte eine Wunde per Video begutachtet werden und der Arzt bestellt den Patienten nur ein, wenn der Befund dies erfordert.

Grundsätzlich kann der Arztbesuch nur durch ein virtuelles Gespräch ersetzt werden, wenn dies die gesetzlichen Rahmenbedingungen erlauben. Das bedeutet:

  • die telemedizinische Versorgung muss aus der Arzt-Perspektive vertretbar sein,
  • die ärztliche Sorgfalt eingehalten und
  • der Patient über die Besonderheit der digitalen Behandlungsform aufgeklärt werden.

Besonders wichtig: Die Aufzeichnung ist weder vom Arzt noch vom Patienten gestattet. Jede Online-Videosprechstunde muss daher genauso dokumentiert werden wie eine reguläre Sprechstunde.

Wie könnte eine virtuelle Sprechstunde konkret aussehen? Ganz überraschend ist der Verlauf für den Patienten mit Sicherheit nicht: Auch hier betritt er nach Bestätigung des zugesandten Links zunächst ein virtuelles Wartezimmer, bevor es nach einem kurzem Aufenthalt in das Online-Sprechstundenzimmer weiter geht und sich der Arzt per Klick am eigenen Bildschirm zuschaltet.

Weitere Informationen zur Einrichtung einer virtuellen Praxis, zu den nötigen technischen Voraussetzungen sowie zur korrekten Abrechnung gibt der Artikel „Online-Videosprechstunde in Zeiten von COVID-19“ wieder.

  • Mitglied werden Mitglied werden
  • Kontakt Kontakt