„Ein Helm bleibt der wichtigste Schutz für den Kopf – aber auch andere einfache Maßnahmen erhöhen die Sicherheit: langsam fahren statt die 20 km/h auszureizen, nüchtern unterwegs sein wie beim Auto- oder Radfahren, und vor allem nachts gut sichtbar bleiben“, sagt PD Dr. Christopher Spering, DGOU-Sektionsleiter Prävention und Vorsitzender des Vorstandsausschusses Verkehrsmedizin des Deutschen Verkehrssicherheitsrats. Denn die im Deutschen Ärzteblatt veröffentlichten Daten der Studie mit dem Titel „Schwere Verletzungen nach E-Scooter-Unfällen“ zeigen: Die meisten Unfälle passieren nachts und alkoholisiert. Betroffen sind vor allem Männer.
„Die niedrige Zugangshürde bei E-Scootern steht derzeit noch im Widerspruch zu den nötigen Schutzmaßnahmen. Mit der zugelassenen Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h ist man sehr schnell unterwegs. Deswegen kommt es bei einem Sturz bei diesem Tempo zu schwerwiegenden Unfällen“, sagt Spering. Daher trete die DGOU weiterhin für Aufklärung und Schutzmaßnahmen ein.
Ist es zu einem schweren Unfall gekommen, empfiehlt die DGOU folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen, um schwere Schäden abzuwenden.
Erste Hilfe bei schweren Verletzungen – Schritt für Schritt handeln
In allen Fällen
- Notruf 112 wählen
- Betroffene beruhigen und betreuen, Unfallstelle sichern
- Nicht allein lassen, Sicherheit vermitteln
- Warten, bis der Rettungsdienst eintrifft
Bei Bewusstlosigkeit
- Atmung prüfen
- Stabile Seitenlage, wenn Atmung vorhanden
Verdacht auf Kopfverletzung
- Person nicht bewegen, insbesondere den Kopf stabil halten
- Bei Bewusstlosigkeit: stabile Seitenlage, sofern möglich ohne den Kopf zu drehen
Starke Blutungen
- Blutung stoppen: mit einem sauberen Tuch direkten Druck auf die Wunde ausüben
- Wenn möglich, verletztes Körperteil hochlagern
Sichtbare Knochenbrüche
- Keine Bewegung der betroffenen Gliedmaßen
- Ruhig lagern und nach Möglichkeit stabilisieren
Unklare Reaktionen, Schwindel, Erbrechen
- Person beruhigen und nicht allein lassen
Bei Verschlechterung: Lage erneut einschätzen und gegebenenfalls stabile Seitenlage
Referenzen:
Hartz F, Zehnder P, Resch T, Römmermann G, Schwarz M, Kirchhoff C, Biberthaler P, Lefering R, Zyskowski M: “Severe injuries in e-scooter accidents: An evaluation of data from the TraumaRegister DGU.” Dtsch Arztebl Int (2025) DOI: 10.3238/arztebl.m2025.0041