DGOU-Fellowship: Fachliche Impulse und persönliche Verbindungen
Mittendrin statt nur dabei – im Rahmen des Südafrika-Fellowship-Programms der DGOU hatten Neill Blair von der University of the Free State, Bloemfontein und Sonke Khanyile von der University of Pretoria vom 31. Mai bis zum 28. Juni 2025 die Gelegenheit, ausgewählte Kliniken in Deutschland kennenzulernen, bei OPs zu hospitieren und sich mit Gastkolleginnen und -kollegen auszutauschen. Organisiert und koordiniert wurde die Reiseroute von Prof. Dr. Martin Engelhardt vom Klinikum Osnabrück. In den knapp vier Wochen intensiver Gespräche wurde deutlich, wie wichtig wissenschaftliche Austauschprogramme und internationale Netzwerke in der orthopädisch-unfallchirurgischen Weiterbildung sind. „Internationale Programme wie das DGOU-Fellowship schaffen nicht nur fachliche Impulse, sondern auch persönliche Verbindungen. Diese Begegnungen sind für beide Seiten äußerst bereichernd“, betont Prof. Engelhardt. Die Gastgeberinnen und Gastgeber fassen an dieser Stelle die Highlights des Austauschs zusammen.
Chirurgische Praxis und kulturelle Highlights
Die Reise startete mit dem Empfang durch Prof. Engelhardt am Klinikum Osnabrück. Hier erhielten Dr. Blair und Dr. Khanyile in den Operationssälen sowie bei interdisziplinären Teamsitzungen und Fachgesprächen tiefe Einblicke in die chirurgische Praxis und Organisation eines Maximalversorgers. Darüber hinaus konnten die Fellows außerklinisch viel erleben. So standen Besuche von Hanau, Würzburg, der traditionsreichen Universitätsstadt Gießen sowie historische Highlights Frankfurts auf dem Kulturprogramm.
Klinikalltag, Meeresbrise und Berliner Luft
Weiter ging es in den Norden nach Mecklenburg-Vorpommern zu Prof. Dr. Wolfram Mittelmeier und Prof. Dr. Christoph Lutter. Auch in Rostock erlebten die Fellows nicht nur den Klinikalltag, sondern schnupperten trotz diverser Wetter-Eskapaden die frische Ostseeluft.
Als nächstes führte es Dr. Blair und Dr. Khanyile in die Hauptstadt, um spannende Einblicke im Unfallkrankenhaus Berlin und Martin-Luther-Krankenhaus zu gewinnen. Etwas privater wurde es mit Dr. Johannes Buitenhuis beim Handball, beim Schlösser-Sightseeing in Potsdam sowie schließlich auf einer gemeinsamen Bootstour mit Prof. Dr. Wolf Petersen.
Trauma- und orthpädische Eingriffe in Dresden
Über eine Zwischenstation in Leipzig bei Privatdozent Dr. Nicolas von der Höh mit Hospitationen zur Wirbelsäulenchirurgie, Traumatologie und Sportorthopädie reisten die Fellows an das Universitätsklinikum Carl Gustav Carus an der Technischen Universität Dresden. Während ihres Aufenthalts nahmen sie an mehreren großen Trauma- und orthopädischen Eingriffen teil, darunter Frakturen der unteren Gliedmaßen, Tumorresektionen, Primär- und Revisionsendoprothesensowie Beckenosteotomien. Einen tiefen Eindruck haben die beiden bei der klinikweiten Konferenz mit ihren Vorträgen zu den unterschiedlichen Gesundheitssystemen hinterlassen. Obwohl die Zeit knapp war, haben es sich Gastgeber Prof. Dr. Klaus-Peter Günther und Team nicht nehmen lassen, den Fellows die historische Altstadt Dresdens mit seiner berühmten Philharmonie sowie die reizvolle Umgebung inklusive den historischen Schlössern und Gärten zu zeigen.
Intensiver fachlicher und persönlicher Austausch in Regensburg und Heidelberg
Schließlich wurden Dr. Blair und Dr. Khanyile vom Universitätsklinikum Regensburg als „Hosting Center“ in der Abteilung von Prof. Dr. Volker Alt begrüßt. Nach dem Wochenend-Programm mit Donauschifffahrt zur Walhalla, Baseball und Brauereibesichtigung stand für die Fellows eine Acetabulumfraktur, eine distale Femurfraktur und eine thorakoskopische ventrale Spondylose bei TH12-Berstungsfraktur auf dem OP-Plan, bevor es dann Richtung Baden-Württemberg zur letzten Station an die Orthopädische Universitätsklinik Heidelberg ging. Der fachliche und persönliche Austausch war auch hier für beide Seiten intensiv, anregend und bereichernd, berichtet Gastgeber Merkur Alimusaj.
Mit vielen Eindrücken im Gepäck endete das Fellowship für Dr. Blair und Dr. Khanyile. Nach ihrer sicheren Rückkehr in Südafrika meldeten sie sich beide nochmals mit einem sehr herzlichen Dankeschön für die Gastfreundschaft und die einmalige Gelegenheit.
Bewerbung zum Südafrika-Stipendium der DGOU
Das Deutsch-Südafrikanische Fellowship ermöglicht jeweils zwei Stipendiaten im Wechsel aus Deutschland und Südafrika, das jeweilige Gastland (Südafrika gerade Jahreszahl, Deutschland ungerade Jahreszahl) für die orthopädisch-unfallchirurgische Weiterbildung zu besuchen.
Das nächste Stipendium wird voraussichtlich wieder 2026 vergeben. Die Bewerbungsfrist für eine Reise nach Südafrika endet am 31. Januar 2026.