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Qualität und Sicherheit

EndoCert: Vor-Ort-Audits ein Jahr ausgesetzt

© EndoCert

Die COVID-19-Pandemie hat Auswirkungen auf das gesamte Gesundheitssystem und wird auch das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie weiterhin beschäftigen. So wurden elektive Operationen abgesagt oder auf unbestimmte Zeit verschoben. Bis heute ist nicht abzusehen, wann Kliniken wieder zur Normalität zurückfinden und welche langfristigen Konsequenzen sich aus der Krise ergeben. Gerade im Hinblick auf die laufenden EndoCert-Zertifizierungsverfahren müsse die besondere Situation Berücksichtigung finden, sagt Dr. Holger Haas, Vorsitzender der Zertifizierungskommission EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Die Zertifizierungskommission hat daher jetzt Regelungen zu Audits und Fortbildungsveranstaltungen getroffen.

Vor-Ort Audits werden ein Jahr ausgesetzt
Damit sich die Kliniken in der nächsten Zeit in Ruhe auf ihre klinische Arbeit konzentrieren können, werden die Vor-Ort-Audits für ein Jahr ausgesetzt. Das heißt, dass alle für 2020 noch anstehenden Überwachungs- und Re-Zertifizierungsaudits durch Offsite-Prüfungen ersetzt werden. Hierbei erfolgt die Auditdurchführung anhand der eingereichten Unterlagen durch einen Fachexperten, der die Einrichtung hierzu nicht besucht. Insbesondere werden dabei die aus dem letzten Audit erhaltenen Hinweise und ggf. korrigierten Abweichungen betrachtet. Der Aufwand für die Kliniken wird so deutlich gesenkt. Details hierzu erhalten die entsprechenden Zentren direkt von der Zertifizierungskommission

Im Sinne der Gleichbehandlung wird bei Einrichtungen, die im ersten Quartal 2020 bereits ein reguläres Audit absolviert haben, die Offsite-Prüfung im ersten Quartal 2021 durchgeführt. Das bedeutet konkret, dass bei jedem zertifizierten EndoProthetikZentrum im Zeitraum vom 1. bis zum 31. März 2021 ein Vor-Ort-Audit durch eine Offsite-Prüfung ersetzt wird.

Bei gleichbleibenden Anforderungen und der damit verbundenen Sicherstellung der hohen Qualität der Patientenversorgung in den zertifizierten Einrichtungen werden diese dennoch hinsichtlich des Aufwands einer Auditierung vor Ort entlastet.

Auswirkungen auf die Mindestfallzahlen der Zentren und Hauptoperateure werden berücksichtigt. Es kann dazu kommen, dass aufgrund der Auswirkungen von COVID-19 einzelne Anforderungen nicht erfüllt werden, z.B. weil einrichtungs- oder operateursbezogene Fallzahlen nicht erreicht oder gehalten werden können. Dieser Situation ist sich die Zertifizierungskommission bewusst. Hierfür wird es entsprechende Regelungen geben, die zum Ziel haben, dass die Auswirkungen von COVID-19 die Zertifizierungen nicht gefährden. Da die weitere Entwicklung der Situation noch nicht absehbar ist und die Auswirkungen erst im Auditjahr 2021 erkennbar sein werden, ist es sinnvoll, die Ausarbeitung einer konkreten Regelung noch zurückzustellen und vorerst die weitere Entwicklung der Situation zu beobachten. Grundsätzlich ist eine proportionale Anpassung der für die Zertifizierung vorausgesetzten Fallzahlen entsprechend der Pandemie bedingten reduzierten Kapazitäten für Elektiveingriffe vorgesehen.

Fortbildungsveranstaltungen für Senior-/Hauptoperateure
Ebenso ist der Zertifizierungskommission bewusst, dass sich die derzeitige Situation auch auf die Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen und der damit verbundenen verpflichtenden Teilnahme an Fortbildungsveranstaltungen im Drei-Jahres-Intervall auswirkt. Auch hierfür wird es entsprechende Anpassungen geben und sobald die Situation absehbar ist, bekannt gegeben. Über die gegebenenfalls reduzierte Anzahl an zu erbringenden Fortbildungsmaßnahmen wird in den nächsten Wochen entschieden.

Fachexpertenschulungen abgesagt
Aufgrund der aktuellen Situation sind alle Fachexpertenschulungen, die durch die Firma ClarCert angeboten werden, bis zunächst 30. Juni 2020 abgesagt. Ersatztermine sind auf der ClarCert-Website zu finden.

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