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Pressemitteilung der DGH

Nervenkompressionen an der Hand: Beschwerden frühzeitig erkennen und behandeln

© dragonstock / AdobeStock

Nervenkompressionen wie das Karpaltunnel- und das Kubitaltunnelsyndrom sind häufige Ursachen für Beschwerden an den Händen. Die sogenannten Kompressionssyndrome mit den charakteristischen Empfindungsstörungen in den Fingern können die Funktionsfähigkeit der Hand stark beeinträchtigen. Bei rechtzeitiger Diagnose und Behandlung wird jedoch häufig eine vollständige Beschwerdefreiheit erreicht. Zum „Tag der Hand“, der auf Initiative der Deutschen Gesellschaft für Handchirurgie (DGH) immer am 1. März stattfindet, klären Handchirurgen in Deutschland zu Nervenkompressionssyndromen auf. In diesem Jahr finden alle Aktionen unter #TagderHand digital statt.

Mittelnerv (Nervus medianus), Ellennerv (Nervus ulnaris) und Speichennerv (Nervus radialis) sind die zentralen Nerven zur Versorgung der Hand. Sie verlaufen durch verschiedene Engstellen im Bereich des Unterarms und des Handgelenks. Werden sie dort zusätzlich eingeengt oder gar eingeklemmt, entstehen Kompressionssyndrome. Ursachen können starke mechanische Belastungen oder vorangegangene Verletzungen sein, auch rheumatische Erkrankungen, knöcherne Auswüchse infolge von Unfällen oder Entzündungen des Sehnengleitgewebes. Die Kompressionssyndrome äußern sich durch unterschiedliche Beschwerden: Frühe Warnzeichen sind Missempfindungen wie Kribbeln, Taubheit in einzelnen Fingern oder der Mittelhand sowie Schmerzen; im Verlauf kann eine mangelnde Versorgung der Muskeln zu nachlassender Kraft und Beweglichkeit führen. Im Spätstadium kann ein betroffener Nerv komplett ausfallen, es kann zu Muskelschwund oder Lähmungserscheinungen kommen.

Doch Nervenkompressionssyndrome sind gut therapierbar. Voraussetzung einer erfolgreichen Behandlung ist eine eingehende Anamnese, am besten durch erfahrene Handchirurgen. Meist können konservative Methoden die Beschwerden lindern. So führen bei früher Diagnose des Karpaltunnelsymptoms schon die Ruhigstellung der Hand oder eine medikamentöse Behandlung bei 35 bis 40 Prozent der Betroffenen zum Erfolg. Patienten mit schweren motorischen und sensitiven Ausfallerscheinungen kann eine Operation helfen. „Ein chirurgischer Eingriff wird z.B. notwendig, wenn sich dauerhafte Schäden der Handfunktion abzeichnen“ erläutert Dr. Eva-Maria Baur, Handchirurgin und Präsidentin der DGH. „Mittels einer minimalinvasiven oder offenen Operation kann dabei die Engstelle erweitert und der Nerv verlagert werden, um Entlastung zu schaffen.“ In Deutschland werden jährlich etwa 200.000 Operationen des Karpaltunnelsyndroms durchgeführt – in ca. 90 Prozent aller Fälle sind die Betroffenen anschließend beschwerdefrei.

Quelle: Pressemitteilung der DGH


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Kontakt:
Deutsche Gesellschaft für Handchirurgie e.V., Geschäftsstelle
Straße des 17. Juni 106-108, 10623 Berlin
Tel. 030 – 340 603 666, sekretariat(at)dg-h.de

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