Wird ein Frakturpatient im Marienhospital eingeliefert, gehen Unfallchirurgie und Geriatrie sofort Hand in Hand. Die Geriaterin Dr. Kerstin Peters sieht, im Unterschied zur üblichen Regelversorgung, eine „deutliche Verbesserung des Gesamtbehandlungsergebnisses“, ja sogar eine „Reduktion der Mortalität“ sei erkennbar. Orthopäde und Unfallchirurg Prof. Dr. Ulrich Liener, außerdem Osteologe und Leiter der ansässigen Osteoporosesprechstunde, betont: Ziel sei es, die „Rückkehr in das alte vertraute Umfeld“ sicherzustellen. Um aber das Altbewährte möglichst lange aufrechtzuerhalten, muss auch die Gefahr einer Sekundärfraktur klein gehalten werden. Hierfür hat Liener einen sogenannten Fracture Liaison Service (FLS) eingerichtet. Um weitere Knochenbrüche zu verhindern, erhält jeder Patient nach seiner Operation ein gesondertes Osteoporose-Screening. Sollte sich der Osteoporoseverdacht bestätigen, wird meist ¬– je nach nach Art des Bruchs – noch stationär mit einer entsprechenden Therapie begonnen.
Die positive Wirkung des FLS macht sich vor allen Dingen durch eine optimale Nachbehandlung bemerkbar: Sturzursachen werden analysiert und eine passende ambulante Versorgung ausgearbeitet. Für die Weiterbehandlung ist daher eine „enge Verzahnung mit niedergelassenen osteologisch fortgebildeten Orthopäden und endokrinologischen Kollegen im Sinne eines Netzwerkes“ erfolderlich, sagt Liener, der auch Leiter der Sektion Alterstraumatologie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ist. Wie lässt sich ein deratiges Netzwerk aufbauen? Und inwieweit engagiert sich die DGU als Fachgesellschaft dabei? Wie Netzwerkbildung und Osteoporose-Identitfikation vor Ort erfolgen, ist jetzt im OUMN-Artikel „Osteologisches Aufsatteln: Interdisziplinäre Versorgungsansätze in der Alterstraumatologie“ (© DGOU und BVOU [2020] Published by Springer Medizin Verlag Berlin [2020]. All rights reserved.) nachzulesen.