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Pressemitteilung von DGU

Plakat ergänzt Schaubild zum Trauma Care Bundle für den Rettungsdienst

© DGU

Die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ergänzt das Bildmaterial zum Trauma Care Bundle um ein Plakat. Das A2-formatige Poster zeigt sechs evidenzbasierte Maßnahmen, die bei jedem Schwerverletzten nach seiner Rettung durchgeführt werden sollen. Die DGU hatte das Maßnahmenbündel vor einem Jahr für die präklinische Versorgung von Schwerverletzten eingeführt. Das Schaubild gab es bisher als A5-Aufkleber für den Rettungswagen sowie als Postkarte. Von den Rettungsdiensten immer wieder nachgefragt wurde auch ein Plakat für Lehrzwecke. Dieses kann ab sofort kostenfrei bei der DGU bestellt werden. Wie das Trauma Care Bundle an der Schnittstelle zwischen Unfallstelle und Klinik hilft, berichtet Dieter Oberndörfer, Sachgebietsleiter des Frankfurter Instituts für Rettungsmedizin und Notfallversorgung. Der Beitrag ist veröffentlicht unter dem Titel „Strukturiert durch das Chaos“ auf der DGOU-Website.

„Die auf einem Schaubild dargestellten Elemente sind leicht erfassbar: Sie ermöglichen, dass Rettungsdienstmitarbeiter und Notärzte in zeitkritischen Situationen schnell die richtige Behandlung durchführen und erhöhen damit die Handlungssicherheit“, sagt DGU-Generalsekretär Prof. Dr. Reinhard Hoffmann. Damit sollen die Überlebenschancen von schwer verunfallten Patienten für die Zeitspanne zwischen deren Rettung am Unfallort und dem Eintreffen in einem Traumazentrum weiter verbessert werden.

Das Trauma Care Bundle besteht aus folgenden Maßnahmen: 

  • Freien Atemweg sicherstellen
  • Thorax klinisch untersuchen und Atemfunktion sicherstellen
  • Blutungen kontrollieren und geeignete Gefäßzugänge anlegen
  • Bewusstseinslage, Motorik und Sensibilität erfassen
  • Wirbelsäule und verletzte Extremitäten ruhigstellen sowie Wunden versorgen
  • Wärmeerhalt sicherstellen


Das Trauma Care Bundle basiert auf der S3-Leitlinie Polytrauma/Schwerverletzten-Behandlung der DGU. Die über 400-seitige Leitlinie gibt über 250 Empfehlungen zur Versorgung von Patienten mit einem Polytrauma – vom Unfallort über den Schockraum bis hin in den OP. Für die über 600 Traumazentren, die an der Initiative TraumaNetzwerk DGU® teilnehmen, gelten diese Empfehlungen. Prof. Dr. Gerrit Matthes, Leiter der DGU-Sektion Notfallmedizin, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS), hat die Maßnahmen mitentwickelt und sagt: „Als Unfallchirurgen sehen wir uns verantwortlich für die bestmögliche Versorgung Schwerverletzter – und das bereits am Unfallort. Das Trauma Care Bundle fasst die wesentlichen Maßnahmen zur effektiven und sicheren präklinischen Stabilisierung des Schwerverletzten auf einen Blick zusammen und wird deshalb von den Rettungsdiensten sehr nachgefragt.“

Das Trauma Care Bundle kann als A5-Aufkleber und A2-Plakat für den Rettungswagen kostenfrei in der DGU-Geschäftsstelle bestellt werden.

Hintergrund:
Die sogenannten Care Bundle stellen einen neuen Ansatz bei der Behandlung von bestimmten Risikogruppen dar. Die Idee dazu stammt aus den USA und zielt darauf ab, wissenschaftlich erwiesene Best-Practice-Elemente schnell verfügbar zu machen. Ein Care Bundle ist eine strukturierte Methode, um Behandlungsprozesse und -ergebnisse zu verbessern. Ein weiteres gutes Beispiel ist das Sepsis Care Bundle der amerikanischen Surviving Sepsis Campaign (SSC), dessen Einführung mit einer signifikanten Verringerung der Sterblichkeit verbunden ist. 

Referenz:
Matthes G, Trentzsch H, Wölfl C, Paffrath S, Flohé S., Schweigkofler U, Ekkernkamp A, Schulz-Drost S für die Sektion Notfallmedizin, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie e.V. Wesentliche Maßnahmen zur prähospitalen Versorgung schwerverletzter Patienten – Das Trauma Care Bundle. Unfallchirurg 2015 – 118:652-656. (Zusendung der Publikation auf Anfrage möglich. Erlaubnis des Verlages liegt vor).

Quelle: DGU-Website

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