PresseDKOU
Pressemitteilung zum DKOU

Schneller wieder mobil dank Digitalisierung: So halten Kunstgelenke 20 Jahre oder länger

© DKOU / DGOU

Roboterarme, 3D-Drucker und computerassistierte Planungssysteme sorgen dafür, dass Patienten nach der Gelenkersatzoperation immer schneller wieder mobil werden. Implantate können zudem maßgeschneidert für den Patienten hergestellt werden – dadurch funktionieren sie möglicherweise besser und halten vielleicht länger als nicht-angepasste Implantate. Telemedizin kann die Nachbehandlung und Rehabilitation unterstützen. Die Digitalisierung ist eines der Kernthemen auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2018 in Berlin. Experten beleuchten dieses Thema auf einer Pressekonferenz, die im Rahmen des Kongresses, am 24. Oktober stattfindet.

„Je besser ein Kunstgelenk an die komplexe Anatomie aus Knochen, Gelenkkapsel, Sehnen und Bänder angepasst ist, umso besser sollte es auch funktionieren“, erklärt Prof. Dr. Dr. Werner Siebert, Kongresspräsident des DKOU 2018 für die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Bisher mussten Chirurgen dafür eine „konfektionierte“ Prothese einsetzen und relativ viel Knochen entfernen, bis die Endoprothese optimal passte. Heute nutzen Orthopäden und Unfallchirurgen spezielle Schablonen, die für den Patienten individuell angefertigt werden und Planungssysteme, mit denen sie die ideale Lage des Implantats schon vor dem Eingriff bestimmen können.

Bessere Gelenke durch 3D-Schablonen und Chirurgie-Roboter
Mithilfe von 3D-Druckern erstellen Spezialisten einen Schnittblock aus Kunststoff in der „Negativform“ des Gelenks. Dieser wird während der Operation auf die Gelenkoberfläche gesetzt und zeigt dem Operateur die Lage der anatomischen Strukturen an, die für die Positionierung des Implantats wichtig sind. Zusätzlich helfen Roboterarme dem Operateur, die richtige Ausrichtung des Implantats exakt einzuhalten. Dank der Schablone und einer gewebeschonenden Operationstechnik wird während des Eingriffs weniger umliegendes Gewebe beschädigt – der Patient erholt sich dadurch schneller. Noch wichtiger sei aber, dass das maßgeschneiderte Kunstgelenk hoffentlich länger hält, betont Siebert: „Die meisten Endoprothesen funktionieren dank dieser Methoden hervorragend und geben ihren Trägern die Lebensqualität zurück, die sie vorher nicht mehr hatten.“

Telemedizinische Betreuung in der Rehabilitation
Auch für die Genesungsphase nach dem Eingriff bietet die Digitalisierung innovative Lösungen, die derzeit in ersten Ansätzen getestet werden: Telemedizin unterstützt den Rehabilitationsprozess und erlaubt eine Intensivierung, während die Übungen mit telemedizinischen Systemen digital überwacht werden. Wenn der Patient die Übungen nicht korrekt ausführt oder Schmerzen dabei hat, kann er erneut in die Klinik bestellt werden. „Hier gibt es noch viele Möglichkeiten, die Rehabilitation weiter zu verbessern und den Patienten noch schneller mobil zu machen“, sagt Siebert mit Blick auf den DKOU 2018. „Die Endoprothetik ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie die Digitalisierung die Medizin für den Patienten verbessert“. Über diese und weitere Fortschritte in der Endoprothetik berichten Experten auf einer Pressekonferenz im Rahmen des DKOU 2018. Dort erzählen auch zwei Patienten von ihrer persönlichen Endoprothesen-Erfahrung.


Kongress-Pressekonferenz zum DKOU 2018
Mittwoch, 24. Oktober 2018, 12:30 bis 13:30 Uhr
Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411

  • „Digitalisierung in der Endoprothetik“, Prof. Dr. Dr. Werner Siebert
  • „Ob Unfall oder Verschleiß: So haben Kunstgelenke uns im hohen Alter wieder mobil gemacht“, Patientenerfahrungen
     

Vorab-Pressekonferenz zum DKOU 2018
Mittwoch, 17. Oktober 2018, 11:00 bis 12:00 Uhr
Tagungszentrum im Haus der Bundespressekonferenz, Berlin, Raum IV

  • Digitalisierung in O und U: Die Chancen nutzen, aber die Verantwortung bleibt beim Arzt, Dr. Gerd Rauch
     

Kongress-Pressekonferenz zum DKOU 2018
Donnerstag, 25. Oktober 2018, 12:30 bis 13:30 Uhr
Messe Berlin, Eingang Süd, Halle 6.3, Raum 411

  • Wie die Digitalisierung hilft, neue Versorgungskonzepte in O und U zu entwickeln, Dr. Johannes Flechtenmacher
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