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Tag der Studierenden: So viel aufsaugen wie möglich

Die Kongresspräsidenten eröffnen den Tag der Studierenden 2019 © H.-G. Unrau / Intercongress

Oft sind es persönliche Vorbilder, die einem den beruflichen Weg ebnen, leitet Kongresspräsident Prof. Dr. Paul A. Grützner den Tag der Studierenden ein. Auch er wurde in jungen Jahren von seinem Chef, heute 80 Jahre und unermüdlicher Kongressteilnehmer, inspiriert. Der Umgang mit seinen Mitarbeitern wie auch die Art der Patientenführung habe ihn damals sehr beeindruckt. 100 Studierende hören seinen Worten am frühen Mittwochmorgen aufmerksam zu, gespannt, was sie erwartet. Ein erkenntnis- und lehrreicher Tag soll es werden, verspricht Grützner. Unter dem Kongressmotto „Wissen braucht Werte“ stehen den einzelnen Gruppen gemeinsame Tutoren- und Mentorengespräche, wissenschaftliche Sitzungen sowie praktische Übungen im Osteosynthesekurs in Aussicht. Der Tag der Studierenden wird zum elften Mal vom Jungen Forum organisiert und findet traditionsgemäß sein Ende mit der Rookie Night über den Dächern Berlins.

Kongresspräsident Prof. Dr. Carsten Perka greift in seiner Begrüßungsansprache direkt das alltägliche Geschehen auf, stellt die Vor- und Nachteile unverstellt heraus: „Ich glaube, dass dieses Fach schon anstrengender ist als andere, weil neben der psychischen Belastung oft auch noch körperlicher Stress dazu kommt. Wenn Sie aber Spaß daran haben, relativ kurzfristig den Erfolg ihres Behandlungsergebnisses zu sehen, dann ist es das ideale Fach.“ Man müsse sich einfach ausprobieren, lauten seine ermutigenden Worten – selbst er habe sich immer für handwerklich unbegabt gehalten, was sich aber gebessert habe, witzelt er am Rande und entlässt damit die Studierenden in den praktischen Tag.

Gesagt getan: Los geht es für die elfköpfige Gruppe von Tutorin Katharina Hemker, Assistenzärztin am Universitätsklinikum in Hamburg-Eppendorf, in eine Diskussionsrunde mit Mentor PD Dr. Kai Sprengel, Oberarzt am Universitätsspital Zürich. Es werden Bewerbungstipps gegeben, das PJ in der Schweiz diskutiert und die Charakteristik des Fachs beleuchtet: Man müsse das Unvorhersehbare mögen und improvisieren können, denn mit einem aufgestellten Plan komme man nie hin, sagt Sprengel in der gemeinsamen Runde. Katharina Hemker war zwar bereits etwas durch ihren Vater, der selbst Orthopäde ist, geleitet, ist aber für ihre Entscheidung nach dem „Ausschlussprinzip“ vorgegangen. Es sollte ein praktisches Fach sein und so fiel ihre Entscheidung von der Allgemeinchirurgie ausgehend letzten Endes auf O und U. Ihr Spezialgebiet ist mittlerweile die Wirbelsäulenchirurgie.

Am Nachmittag werden zuerst Orthesen fachgerecht angelegt, danach am Knochenmodell gesägt, gebohrt und geschraubt. Durch die Vielfalt der vier Stationen wird zum einen die inhaltliche Breite und Tiefe des Fachs vermittelt, aber auch „das Interaktive, der Austausch mit den Ärzten, hervorgehoben, was von den Studierenden sehr gut angenommen wird“, berichtet Hemker. Der Anspruch des Kongresses, die Möglichkeit zu haben, alles zu sehen – wie am Morgen von Perka angekündigt – wird hier wie in einem Mikrokosmos verwirklicht.

Die einzelnen Stimmen fallen dann auch sehr positiv aus. Das Sich-Ausprobieren in „lockerer Atmosphäre“ kommt bei Christopher Gries, der sich aktuell im PJ in Immenstadt im Allgäu befindet, gut an. Während für ihn von Anfang an klar war, dass er einmal Orthopäde werden möchte, schwankt David Kashan aus Frankfurt noch zwischen Anästhesie und O und U.

Für Lea Katharina Köster aus Bonn war die Entscheidung schon im Kindesalter getroffen: Da die Eltern beide Tiermediziner sind und sie die Geräusche und Gerüche aus dem OP schon von klein auf toll fand, gab es auch für sie „keinen Plan B“.

Auf die Frage wo sich Jennifer Schulz, Studentin im 9. Semester in Rostock, in der Zukunft sieht, fällt die Antwort klar und schnell aus: Sie möchte irgendwann zurück in ihre Heimatstadt Ludwigshafen. Natürlich in die BG Klinik zu Prof. Grützner, den sie als Vorbild nennt.

Autor: Angelika Julius

Fotogalerie: Eindrücke vom Tag der Studierenden auf dem DKOU 2019

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