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Telekooperation: Optimale Versorgung Schwerstverletzter

© natali_mis / Fotolia

In vielen deutschen Kliniken hat in den vergangenen Jahren die digitale Bild- und Befundübermittlung mehr und mehr Einzug gehalten. Lösungen wie die im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) entwickelte Telekooperationsplattform TKmed sind inzwischen auch im unfallchirurgischen Klinikalltag etabliert und können unter anderem bei der Notfallverlegung oder der Einholung von Zweitmeinungen sehr nützlich sein. Vom schnellen, sicheren und datenschutzkonformen Austausch von Behandlungs- und Bilddaten kann besonders im Rahmen der Versorgung von Schwerverletzten profitiert werden. In der aktuellen Ausgabe von „Der Unfallchirurg“ gibt Markus Blätzinger, Geschäftsführer der AUC – Akademie der Unfallchirurgie, einen Überblick über die Entwicklung und die Nutzung von Teleradiologie in deutschen Traumanetzwerken.

Im Weißbuch Schwerverletztenversorgung wird eine effektive Kommunikation inner- und außerhalb von Traumanetzwerken gefordert. Darin heißt es genau: “Die Möglichkeit zur bedarfsgerechten elektronischen funktionstüchtigen Kommunikation ist eine Anforderung an jedes Traumazentrum“.

In der Praxis bedeutet das im Einzelnen, dass Teleradiologie, also der Versand radiologischer Daten  und weiterer Dokumente, zum Beispiel zwischen behandelndem Klinikarzt und fachkundigem Hintergrunddienst, die Akutbehandlung von Patienten verbessern könne, führt Markus Blätzinger auf. Zum anderen hätte sich die teleradiologische Vernetzung im Bereich der Notfallversorgung bewährt, wenn ein schwerstverletzter Patient in einem lokalen Traumazentrum initial versorgt und dann in ein überregionales Zentrum verlegt wird. Gelangen alle erforderlichen Informationen und Röntgenbilder mittels einer funktionierenden Telekooperation noch vor Eintreffen des Patienten in die Zielklinik, könne unverzüglich der Therapieplan erstellt und somit der klinikinterne Ablauf effizienter gestaltet werden.

Ebenso baue das Einholen einer Zweitmeinung Unsicherheiten ab, Verlegungen oder Doppeluntersuchungen sind vermeidbar, schreibt Blätzinger zu den weiteren Vorteilen der Telekooperation. Dadurch könne die Behandlungsqualität für den Patienten verbessert werden. Schließlich hätte ein effektives teleradiologisches System auch Vorteile für die Anschlussbehandlung: Das Übertragen von Bild- und Befunddaten an den nachbehandelnden Arzt erspare dem Patienten aufwendiges Nachfragen, Wartezeit sowie falsche oder unvollständige Informationen.

Das im Auftrag der DGU entwickelte Datenübertragungssystem TKmed ist bereits in den medizinischen Alltag vieler Traumanetzwerke integriert und erlaube sowohl die Kooperation innerhalb regionaler Traumanetzwerke als auch zwischen Traumanetzwerken. So sind in dem System, das mehr und mehr auch abteilungsübegreifend genutzt wird, mittlerweile rund 800 Empfänger verbunden. Wie die bundesweite Plattform genau funktioniert und welche Telekooperationsmöglichkeiten dadurch in der Medizin bestehen, darüber informiert der Artikel "Teleradiologie im Traumanetzwerk DGU“, der im September in „Der Unfallchirurg“ erschienen ist.

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