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Unfallchirurgen nehmen Platz auf der NIS-Trauma-Couch

Die NIS-Trauma-Couch wartet auf die nächste Besetzung © H. Trentzsch

Die Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) ist ein maßgeblicher Taktgeber, wenn es darum geht, die präklinische und klinische Versorgung von Unfallverletzten zu verbessern. Neben Leitlinienentwicklung und Qualitätssicherungsmaßnahmen engagiert sie sich auch für die traumatologische Ausbildung. Dass das nicht immer nur formal anhand von Handbüchern geschehen muss, beweist sie mit einem neuen Format: der NIS-Trauma-Couch. In einem Interview stellt NIS-Leiter Prof. Dr. Gerrit Matthes das neue Format vor und lädt zur nächsten Couch-Runde auf dem DKOU am 23. Oktober 2019 ein. Dabei ist beste fachliche Unterhaltung auf Schockraum-Niveau garantiert.

Was hat es mit der NIS-Trauma-Couch auf sich?

Prof. Matthes: Idee ist, dass erfahrene Kliniker gemeinsam gemütlich auf einer Couch sitzen und vor einem Publikum einen Fall diskutieren, den sie vorher noch nicht kannten. Es geht darum, die bestmögliche Therapie zu erörtern: Was der eine als sinnvoll erachtet, muss für den anderen nicht ebenso logisch sein. Ein Moderator versorgt die Diskussionsteilnehmer mit klinischen Informationen und diagnostischen Befunden wie Röntgenbildern. Die Zuschauer werden einbezogen und geben der Diskussion eine gewisse Dynamik: Sie können Fragen stellen, Kommentare abgeben oder an einer Abstimmung teilnehmen.

Die Diskussion streamen wir zeitgleich ins Internet, um ein noch breiteres Publikum zu erreichen. So können auch Interessierte unabhängig vom Veranstaltungsort an der Trauma-Couch teilnehmen. Die Internet-Community kann übrigens ebenfalls, zum Beispiel über Twitter, aktiv teilnehmen und Fragen stellen, die wir dann auch live beantworten.

Was hat Sie dazu motiviert?

Prof. Matthes: Wir brauchen frische Formate auf unseren Kongressen: Gerade die jüngere Generation wünscht sich neue und moderne Formen der Fortbildung. Im Zuge dieser Überlegung haben wir innerhalb der Sektion NIS festgestellt, dass wir selbst insbesondere im persönlichen Austausch sehr viel über klinische Fälle lernen. Da lag es natürlich nahe, diese informellen Fachgespräche in ein Lernformat zu gießen. Die Trauma-Couch schafft Raum für Fachsimpelei auf hohem Niveau. Der Lerneffekt dabei ist enorm.

Wer darf überhaupt auf die Trauma-Couch?

Prof. Matthes: Die Kolleginnen und Kollegen auf der Couch stellen sich sicherlich der größten Herausforderung. Man braucht ein gutes und fundiertes klinisches Standing sowie den Mut, sich der Diskussion eines – und das ist ganz wichtig –vorher nicht bekannten Falles zu stellen. Umso besser, wenn es den jeweiligen Diskussionsteilnehmern dann auch gelingt, ein mitreißendes Gespräch zu initiieren. Mutige vor!

Wie oft gab es die Trauma-Couch schon?

Prof. Matthes: Den ersten Aufschlag hatten wir 2018 in Münster: Hier wurde die Idee auf dem TNT-Kongress sehr gut aufgenommen. Beim TNT 2019 in Göttingen haben wir dann den zweiten Versuch gestartet.  Wir mussten lernen, dass im Vorfeld immense Vorbereitungen notwendig sind. Der für die Diskussion vorzubereitende Fall will mit Bedacht ausgewählt sein: Zum einen muss der Fall durchaus Anlass zur Diskussion bieten, zum anderen muss der Zuhörer aber auch etwas lernen können. Auch die technische Vorbereitung ist essenziell. Zuletzt soll die Internet-Community der Diskussion gut folgen können und vor allem auch die Möglichkeit bekommen, Fragen und Kommentare zu posten.

Wann können wir die nächste Trauma-Couch erleben?

Prof. Matthes: Die nächste NIS-Trauma-Couch findet auf dem DKOU am Mittwoch statt: 23.10.2019 zwischen 17:00 und 18:30 Uhr im Raum Budapest 2. Wir haben spannende Gäste, die auf unserer Couch Platz nehmen wollen, um einen nicht minder spannenden Fall zu diskutieren. Dabei lebt das Format von einer regen Diskussion: Wir laden daher herzlich zum Kommentieren und Diskutieren ein, vom Profi bis zur jungen Assistenzärztin/ zum jungen Assistenzarzt. Diejenigen Kolleginnen und Kollegen, die die Diskussion im Internet verfolgen möchten, brauchen eigentlich nichts außer einen Internetzugang.

Aber natürlich ist die Trauma-Couch nunmehr ein fester Bestandteil unseres TNT-Kongresses, der jährlich stattfindet.

Das Interview führte Susanne Herda, Öffentlichkeitsarbeit DGU/DGOU

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