PresseDKOU

Wie vermeide ich eine Verletzung?

In den letzten Jahrzehnten nahmen in der weltweiten Sportmedizin die Bemühungen deutlich zu, Verletzungen zu reduzieren. Bereits 1983 konnte gezeigt werden, dass durch ein entsprechendes Programm an Trainingsübungen die Verletzungen signifikativ reduziert werden können. Seitdem zeigen sich weltweit Bemühungen, die dafür verantwortlichen Risiko-Faktoren, z.B. muskuläre Defizite, zu identifizieren.

Die Verwaltungs-Berufsgenossenschaft (VBG) als Kostenträger für Profisportlerinnen und Profisportler im Falle einer Verletzung hat sich intensiv mit der Prävention von Verletzungen beschäftigt. Die vorgestellten Übungen betreffen die Bereiche Mobilisation und Beweglichkeit, Stabilisation und Kräftigung, Schulterkontrolle sowie Beinachsenkontrolle und Landetechnik. Im Verlauf jedes Aufwärmprogramms sollten dabei alle aufgezeigten Übungsbereiche angesprochen werden. Es empfehlen sich 3–4 Übungen pro Bereich.


Empfohlene Maßnahme: VBG-Programm zur Verletzungsprävention im Handball
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: schwach

VGB-Programm zur Verletzungsprävention im Handball

Verletzungen des Kniegelenks kommen bei allen Spielpositionen im Handball vor. Die häufigste Einzeldiagnose ist der Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB). Übungen, die neuromuskuläre Defizite ausgleichen und falsche Bewegungsmuster korrigieren, verringern das Risiko einer Verletzung des VKB um mindestens 50 Prozent.
 

Empfohlene Maßnahme: Präventions-ABC des Bayerischen Handballverbands
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: stark

Präventions-ABC des BHV
 

Empfohlene Variante: Stop-X Programm
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: schwach

Stop-X Programm

Die häufigsten Muskelverletzungen im Handball betreffen die Oberschenkelmuskulatur. Spezielle Übungen können die Widerstandskraft der Muskulatur erhöhen.

 

Oberschenkelrückseite: Nordic Hamstring-Übung
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: stark
 

Oberschenkelinnenseite (Adduktoren): Copenhagen Adduktoren-Übung
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: mittel

Überlastungsbeschwerden der Wurfschulter treten häufig auf. Die Wirksamkeit spezieller Übungen für bisher unverletzte Spielerinnen und Spieler sind wissenschaftlich noch sehr gering erforscht.

OSTRC-Übungsprogramm
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: mittel

OSTRC-Übungsprogramm

Verletzungen des Sprunggelenks treten häufig auf und betreffen meist die Außenseite. Spezielle Übungen für bisher unverletzte Spielerinnen und Spieler sind noch nicht entwickelt worden.

Ein präventives Tapen des Sprunggelenks ohne bisherige Verletzung ist nicht notwendig.

Für die Feldspieler und -spielerinnen besteht die Gefahr der direkten Einwirkung auf den Kopf des Spielenden durch Kontakt oder Sturz (sowohl Kontakt mit dem Ball als auch Kontakt mit dem Mitspieler oder der Mitspielerin.) Hier ist durch zunehmende Athletik der Spielenden und ansteigende Dynamik des Spiels mit einem weiteren Anstieg von Kopfverletzungen und Gehirnerschütterungen im Handballsport zu rechnen. Bei Torhütern und Torhüterinnen ist der Kopftreffer, insbesondere der Pfosten-Abpraller und anschließende Kopftreffer von der Seite ein Risiko. Insgesamt ist das Risiko der Feldspieler und Feldspielerinnen deutlicher niedriger einzustufen als das der Torhüter und Torhüterinnen.

Spezielle Übungen für bisher unverletzte Spielerinnen und Spieler sind im Handball noch nicht entwickelt worden.

Die Verletzungsprävention von Handball-Torhütern und -Torhüterinnen kann maßgeblich durch die Verwendung geeigneter Ausrüstung verbessert werden. Dies beinhaltet Genitalschutz und Weichschaumprotektoren für Torhüter, ggf. Mundschutz und ggf. Fallschutz für Ellenbogen- und Kniegelenke. Torhüter und Torhüterinnen haben ein höheres Verletzungsrisiko an Kopfverletzungen durch Kopftreffer nach Würfen durch den Ball.

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