Wie vermeide ich eine Verletzung?

Wenn die Skisaison begonnen hat, zieht es viele Wintersportlerinnen und Wintersportler auf die Piste. Damit es nicht zu Verletzungen kommt, ist eine gute Vorbereitung das A und O. Vor allem Untrainierte sollten gezielte Skigymnastik machen oder anderweitig Beine, Rumpf und Becken trainieren – idealerweise mehrere Wochen vor dem Skiurlaub. Aber auch andere Maßnahmen können dazu beitragen, das Verletzungsrisiko zu reduzieren. Dazu zählen: Aufwärmen vor jedem Pistentag, Piste kennenlernen, immer konzentriert fahren, ausreichend trinken, realistische Selbstüberschätzung und Alkohol vermeiden.

Beim Skifahren kommt es oft zu Verletzungen des Kniegelenks, dabei ist der Riss des vorderen Kreuzbandes (VKB) die häufigste Einzeldiagnose. Übungen, die neuromuskuläre Defizite ausgleichen und falsche Bewegungsmuster korrigieren, können das Risiko einer Verletzung verringern.

Vermont ACL Prevention Program

Das „Vermont ACL Prevention Program” beinhaltet Videos, die helfen sollen, gefährliche Situationen zu erkennen und eigene Präventionsansätze zu entwickeln. Durch die Teilnahme an diesem Programm konnten schwere Knieverletzungen im Vergleich zu den Nicht-Teilnehmerinnen und -teilnehmern um 62 Prozent reduziert werden.

Vermont ACL Prevention Program

Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: +
 

Empfohlene Maßnahme: ISPA-Präventionsprogramm
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: +

ISPA-Präventionsprogramm
 

Empfohlene Variante: Stop-X Programm
Wissenschaftliche Empfehlungsstärke: +

Stop-X-Programm


Ein weiterer erheblicher Risikofaktor für eine Kreuzbandverletzung ist eine falsche Einstellung der Skibindung. So ergab eine Befragung, dass bei etwa 60 bis 80 Prozent der Knieverletzten die Bindungen beim Sturz nicht aufgingen.

Auf die richtige Ausrüstung kommt es an: Eine entsprechende Fachberatung und jährliche Wartung mit Bindungseinstellung dient der Verletzungsprophylaxe. Da sich Kinder und Jugendliche noch im Wachstum befinden, sollte die Ausrüstung regelmäßig erneuert werden. Das Tragen eines angepassten Helms reduziert das Risiko von leichten und mittelschweren Kopfverletzungen signifikant. Darüber hinaus spielen Rückenprotektoren zum Schutz der Wirbelsäule und zum Teil der Nierenlager hinsichtlich passiver Prävention eine wichtige Rolle. Bei einem Impact auf die Wirbelsäule kann somit die Krafteinwirkung auf eine größere Fläche verteilt werden. Solche Protektoren, die ursprünglich aus dem Motorradrennsport stammen, schützen nachweislich vor Rückenverletzungen, Wirbelfrakturen und Rückenmarksverletzungen. Beim Fahren im Gelände ist auf eine vollständige Ausrüstung mit Lawinensuchgerät, Schaufel, Biwak und Erste-Hilfe-Materialien zu achten.

Da Kinder aufgrund einer schlechteren Thermoregulation schneller als Erwachsene auskühlen, sollten sie warme, wasserdichte und atmungsaktive Kleidung tragen. Eine Unterkühlung kann die Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit einschränken, was wiederum das Verletzungsrisiko erhöht.

Die meisten Unfälle ereignen sich in der Pistenmitte (76,8 Prozent); sie sind am Pistenrand und in Funparks (mit 6 bis 7 Prozent) deutlich seltener. Zur Unfallprävention dienen die FIS-Skiregeln (Fédération Internationale de Ski).  Ein Aufenthalt in der Pistenmitte, insbesondere an unübersichtlichen Stellen sind zu vermeiden. Da am häufigsten die Verletzungen am frühen Nachmittag auftreten – wenn eine gewisse Ermüdung eingetreten ist – sind angemessene Pausen förderlich. Das Skigebiet, die jeweiligen Abfahrten und die Geschwindigkeit sollten entsprechend dem individuellen Können ausgesucht werden. Auch die aktuelle Wettersituation berücksichtigen und auf ausreichend Sonnenschutz achten!

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