Studien zur Bildqualität am Humanpräparat
Mobile und fest installierte C-Bögen mit der Möglichkeit der intraoperativen 3D-Bildgebung sind seit ca. 15 Jahren etablierter Bestandteil großer operativer Zentren. Insbesondere für die operative Versorgung komplexer Gelenkfrakturen, sowie Wirbelsäulenverletzungen bieten diese Geräte einen erheblichen Vorteil, indem direkt intraoperativ das Repositionsergebnis und die Implantatlage beurteilt werden können. Durch die Verfügbarkeit intraoperativer CT-Geräte lässt sich die Bildqualität weiter steigern. In mehreren Studien wird an verschiedenen Standorten an Humanpräparaten die Bildqualität dieser Geräte in einem realistischen klinischen Setting untersucht und deren Wertigkeit eingeordnet.
Entwicklung von Applikationen für intraoperative Bildgebung
Zur Verbesserung der Sicherheit in der Positionierung von Implantaten existieren verschiedene Methoden der intraoperativen bildgeführten Chirurgie. Navigationslösungen, die auf einem zusätzlichen System basieren, das spezielle Marker auf der Oberfläche der Instrumente und des Patienten über eine Infrarotkamera erkennt und auf einer entsprechenden Darstellung anzeigt, sind seit längerem etabliert. Zur Verbesserung der Handhabung werden in mehreren Studien Lösungen evaluiert, die die Planung und Einblendung von Implantatmodellen oder Trajektorien ermöglichen.
Evaluation 3D-Flat-Panel C-Bogen
Im Rahmen eines aktuellen Projektes wurde die Anwendbarkeit eines neuen, mobilen Flachdetektor-3D-C-Bogens im Rahmen von Wirbelsäulenoperationen untersucht. Hierzu wurden 10 prospektive Patienten intraoperativ mittels 3D-Bildgebung evaluiert. Erfasst wurde die Anwendbarkeit, die Benutzerzufriedenheit, die Betriebsdauer des Gerätes, die Oberflächendosis sowie im Anschluss daran ein Vergleich mit einer regulären Computertomografie hinsichtlich der Bildqualität.
Des Weiteren wurde im Rahmen dieses Projektes die Anwendbarkeit auch für neue Benutzer untersucht und eine Lernkurve erstellt. Hierbei lag der Fokus auf der Fähigkeit des Anwenders, den 3D-Datensatz multiplanar zu rekonstruieren. Ein erfahrener Anwender wurde dabei mit einem Anwender verglichen, der das Gerät bislang niemals benutzt hat und auch keine Erfahrung mit 3D Bildgebung besitzt. Es konnte gezeigt werden, dass selbst bei skeptischen Chirurgen die Anwenderzufriedenheit hoch war. Die Lernkurve war steil, was auf eine schnelle Erlernbarkeit der Technologie schließen lässt.
AOTrauma Seminar „Intraoperative Imaging“
Die korrekte technische Durchführung intraoperativer Bildgebung und deren Beurteilung ist in der Orthopädie und Unfallchirurgie essentiell für den Erfolg der Operation. Diese wird bislang aber weder im Studium noch in der Weiterbildung strukturiert vermittelt, sondern erfolgt häufig „am Objekt“. Um dem angehenden Operateur die Prinzipien der intraoperativen Bildgebung, ebenso wie häufige Fallstricke und Probleme ohne Zeitdruck und einem strukturierten Curriculum vermitteln zu können, wurde in Zusammenarbeit mit der AOTrauma das eintägige Seminar entwickelt. Dieses findet seit 2015 statt und wurde international bereits in Deutschland, Polen, Schweden, den USA und Thailand mit großem Erfolg durchgeführt.