Die drei Kongresspräsidenten Prof. Dr. Heiko Reichel, Prof. Dr. Florian Gebhard und Dr. Manfred Neubert haben die Studierenden am frühen Mittwochmorgen gemeinsam mit Dr. Jan Philipp Schüttrumpf, Leiter der Sektion Nachwuchsförderung des Jungen Forums O&U, persönlich begrüßt. Unter ihnen waren auch studentische Vertreter aus Israel und der Schweiz, den diesjährigen Gastländern des Kongresses. Prof. Gebhard zeigte sich begeistert von den jungen Nachwuchsmedizinern, die sich für das vielfältige Fach Orthopädie und Unfallchirurgie interessieren: „Das ist das Feuerwehrfach der Medizin. Es ist verbunden mit viel Action“, weckte er launig Lust auf die 4 Stationen, die die Studierenden an diesem Tag auf dem Kongress erwarten sollte – dem europaweit größten seines Fachgebiets. Dr. Neubert ergänzte: „Unser Fach hat eine große Zukunft, denn der Bedarf an Fachärzten für O und U steigt mit dem demografischen Wandel. Zukunftssorgen hat die nächste Generation von Medizinern nicht.“
Das Handwerk in Workshops erfahren
In den praktischen Übungen zur Osteosynthese wurde daraufhin fleißig gebohrt und geschraubt: Wie lassen sich Knochenfragmente am besten stabilisieren und fest miteinander verbinden? In Zehner-Gruppen aufgeteilt, haben die Studierenden das am Knochenmodell unter Anleitung von erfahrenen Spezialisten selbst ausprobiert. Die handwerklichen Workshops kamen beim ärztlichen Nachwuchs besonders gut an, berichtet Dr. David Merschin, stellvertretender Leiter des Jungen Forums. Er war in diesem Jahr bereits zum vierten Mal als Tutor mit dabei und hat den ärztlichen Nachwuchs über den Tag begleitet. „Es macht großen Spaß, sich auf die Studierenden einzulassen, ihnen die Begeisterung zu vermitteln, die das Fach O und U mit seiner ganzen thematischen Bandbreite bereithält“, sagt er.
In der Welt der Wissenschaft
Darüber hinaus nahmen die Studierenden auch an einer wissenschaftlichen Session teil, gefolgt von einer Diskussion der Studienergebnisse mit internationalen Experten. Die Nachwuchswissenschaftler konnten sich dabei einen Überblick darüber verschaffen, was eine gute Forschungsarbeit und einen guten Vortrag ausmacht. Im Anschluss daran standen noch Führungen durch die Industrieausstellung auf dem Programm. Bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten sich die Tutorengruppen näher kennenlernen und sich zu ihren ersten Eindrücken austauschen.
Berufsperspektiven in O und U
Welche beruflichen Perspektiven bietet das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie dem ärztlichen Nachwuchs? In der Podiumsdiskussion „Let’s talk about: Berufsperspektive O&U!“ hatten die Studierenden zum Abschluss des Tages die Möglichkeit, ihren Mentoren und Tutoren Fragen zu stellen, unter anderem zur Vereinbarkeit von Beruf und Familie, zur Weiterbildung oder anderen berufspolitischen Feldern. Berufliche Leidenschaft hin oder her: Von den erfahreneren jungen Assistenz- und Fachärzten für Orthopädie und Unfallchirurgie bekamen die Studierenden auch ehrliche Antworten. Ob es zum Beispiel stimme, dass in O und U ein rauer Ton herrsche? Merschin berichtete: „In der Unfallchirurgie muss manchmal alles sehr schnell gehen, da kann es schon Stress geben, auch zwischenmenschlich. Wenn ich auch durchgeschwitzt aus dem OP komme – mein Lohn ist es, handwerklich erfolgreich zum Wohle des Patienten gearbeitet zu haben.“
Karrieretipps aus erster Hand
In der Diskussionsrunde wurde deutlich, dass sich die nachwachsende Ärzte-Generation eine sehr gut strukturierte Weiterbildung erwartet, in der sie Feedback bekommt und eng betreut wird. Diese Wünsche dürften jedoch keine Einbahnstraße sein, darin war man sich einig. Vielmehr gehe es um ein respektvolles Miteinander von Führungskräften und Nachwuchs, in der alle Seiten bereit sind, Verpflichtungen einzugehen und diesen nachzukommen. Eine gute Karriereplanung sei flexibel, hieß es auch. Wie das gelingen kann, dazu gaben die Tutoren den Studierenden noch einige Tipps an die Hand: erst eine breite Ausbildung in O und U absolvieren und sich später fachlich spezialisieren, an verschiedenen klinischen, wissenschaftlichen und berufspolitischen Projekten mitarbeiten, sich mit Berufserfahreneren austauschen, Kliniken mit Hilfe von Hospitationen als passenden Arbeitgeber abwägen – kurz: aktiv und neugierig bleiben.
Die Party: Rookie Night
Wer Lust hatte, konnte den Tag schließlich auf der seit 2013 zur guten Tradition gewordenen Rookie Night ausklingen lassen, Gespräche mit anderen Studierenden und den Tutoren in lockerer Atmosphäre fortsetzen oder bis in die Nacht hinein tanzen. Die Party im Club 40seconds über den Dächern des Berliner Tiergartens zählte in diesem Jahr insgesamt etwa 1.000 Gäste – Rekord.
Das Stipendium zum Tag der Studierenden
Organisiert wurde der Tag der Studierenden auch in diesem Jahr wieder vom Jungen Forum O&U, der gemeinsamen Nachwuchsorganisation der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) und dem Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU). 2016 hatten sich fast 250 angehende Mediziner für eines der 100 Stipendien des Jungen Forums beworben. Für die ausgewählten Stipendiaten übernimmt das Junge Forum die Reise- und Unterkunftskosten für die Teilnahme am Tag der Studierenden. Am Tag der Studierenden haben außerdem alle Medizinstudenten freien Eintritt zum DKOU.
Fotogalerie: Eindrücke vom Tag der Studierenden auf dem DKOU 2016
