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Qualität und Sicherheit

Dritte Auflage ist online: Empfehlungen zur Nachbehandlung von Trauma-Patienten

© DGOU

Wie können Patienten nach Operationen und Verletzungen individuell und zielgerichtet behandelt werden? Mit welchen Maßnahmen können Trauma-Patienten beizeiten wieder am sozialen und beruflichen Leben teilhaben? Die Nachbehandlungsempfehlungen des Arbeitskreises Traumarehabilitation der Sektion Rehabilitation – Physikalische Therapie der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) geben Medizinern und Patienten Antworten auf diese Fragen. Die dritte, überarbeitete Auflage der Publikation steht ab sofort online zum Download bereit.

Die Nachbehandlungsempfehlungen erleichtern Medizinern die Auswahl der richtigen Behandlung zum richtigen Zeitpunkt. Die einzelnen Kapitel widmen sich nach der AO-Klassifikation den jeweils betroffenen Körperregionen: Schulter und Oberarm; Ellenbogen und Unterarm; Hüfte und Oberschenkel; Knie, Unterschenkel und oberes Sprunggelenk; Wirbelsäule; Becken; Hand sowie Fuß. Dabei werden die einzelnen Therapiephasen systematisch nach dem Stabilitätsgrad des Patienten abgegrenzt und Ziele und Maßnahmen dafür aufgelistet. Da auch Zeiträume definiert sind, in denen der Patient einen bestimmten Stabilitätsgrad erreicht haben muss, können Ärzte frühzeitig Abweichungen vom regulären Heilungsprozess erkennen und zeitgerecht darauf reagieren.

Das ist neu in der dritten Auflage:

  • Die einzelnen Empfehlungen wurden inhaltlich überarbeitet.
  • Inhaltlich ergänzt wurden die Kapitel zur operativen Versteifung verschiedener Gelenke, sogenannten Arthrodesen, zu Brüchen des Schein- und Sprungbeins sowie zu Luxationsfrakturen der Fußwurzel.
  • Zudem sind jetzt auch die Maßnahmen des Entlassmanagements aufgenommen.
  • Ebenfalls neu ist die Formulierung „teilbelastender Dreipunktegang“. Sie greift die Diskussion darüber auf, wie sinnvoll es ist, Teilbelastungen rigide mit Kilogramm-Werten vorzugeben – und lässt Patienten Raum zur individuellen Genesung.
  • Darüber hinaus wird der Stabilitätsgrad von Patienten nun mit dem Begriff „Teilhabe“ näher definiert. Die internationale ICF-Klassifikation zur sprachlich einheitlichen Beschreibung des funktionalen Gesundheitszustandes ist damit ebenso berücksichtigt.


Gut im ärztlichen Alltag zu handhaben
Mediziner können die Nachbehandlungsempfehlungen im Alltag gut nutzen: Jedes Krankheitsbild wird mit den entsprechenden Empfehlungen samt Stabilitätsgraden, Therapiezielen und -maßnahmen übersichtlich auf einer Seite dargestellt. So können einzelne Empfehlungen je nach Bedarf optimiert ausgedruckt, Arztbriefen beigefügt oder Patienten zur Orientierung über ihren weiteren Behandlungsweg an die Hand gegeben werden. Empfehlungen zur Nachbehandlung spezieller Fälle können darüber hinaus mithilfe von Verlinkungen innerhalb der Publikation leichter gefunden werden.

Definitionen Reha-relevanter Begriffe
Auch die neue Auflage enthält wieder ein einführendes Kapitel mit Definitionen von Begriffen, die in der täglichen Zusammenarbeit von Unfallchirurgen, Orthopäden und Physiotherapeuten angewendet werden. Ziel ist es, dass alle Behandelnden diese Begriffe gleich verstehen und sich dadurch die Qualität der Therapieprozesse optimiert.

Der Arbeitskreis Traumarehabilitation der DGOU-Sektion Rehabilitation – Physikalische Therapie wird die Nachbehandlungsempfehlungen weiterhin kontinuierlich an die neuesten Erkenntnisse aus Wissenschaft und Praxis anpassen und ergänzen. Anmerkungen und Anregungen nehmen die Autoren gern entgegen.

Quelle: DGOU-Website

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