Auch die Orthopädie und Unfallchirurgie hat in diesen Krisenzeiten einen großen Anteil der medizinischen Versorgung sicherzustellen. Zwar ist aufgrund des allgemeinen Kontaktverbotes das Aufkommen an Unfällen reduziert, allerdings geraten einige Kliniken zunehmend wegen erhöhtem Patientenaufkommen mit Coronaverdacht und Erkrankungen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Versorgungsengpässe.
Dank der guten Netzwerkstrukturen und der zahlreichen persönlichen Kontakte in O und U lässt sich die Kommunikation und ein abgestimmtes Handeln in Krisenzeiten leichter gestalten. So kann die DGU in Zusammenarbeit mit der DGOU ihren Mitgliedern und anderen Interessierten folgende Empfehlungen für den Umgang mit Unfallverletzten und dringlichen OP-Indikationen geben, die Ärzte bei den täglichen Abläufen unterstützen können.
Umgang bei Arbeitsunfällen
Die Coronavirus-Pandemie führt zu vielen Fragen rund um das Durchgangsarztverfahren der gesetzlichen Unfallversicherung. Aus diesem Grund haben die Landesverbände der DGUV häufig gestellte Fragen veröffentlicht, die fortlaufend aktualisiert und ergänzt werden. https://www.dguv.de/landesverbaende/de/medien/faq/aktuelles_corona_dav/index.jsp
Sollten nicht alle Fragen ausreichend beantwortet sein, stehen die Ansprechpartner der jeweiligen Landesverbände zur Verfügung.
https://www.dguv.de/landesverbaende/de/wir-ueber-uns/index.jsp
Dringlichkeit durchzuführender Operationen
Um den behandelnden Ärzten den Prozess und mögliche Diskussionen vor Ort zu erleichtern, stellt die DGU eine Liste von dringlichen Operationen zur Verfügung. Diese orientiert sich an den Empfehlungen des American College of Surgeons (Stand 24.3.2020) und ist in drei Phasen eingeteilt.
Phase 1: kein Krisenzustand
Phase 2: Kürzung von Elektivoperationen
Phase 3: ausschließlich Notfalloperationen
Jeder Mediziner entscheidet vor Ort, in welcher Phase er sich und seine Klinik befindet. Es ist davon auszugehen, dass für den Großteil der Kliniken derzeit Phase 2 zutrifft.
Welcher Patient als dringlich einzuplanen ist und welcher verschoben werden muss, obliegt letztendlich der individuellen ärztlichen Entscheidung und kann nicht allein mit diesen Empfehlungen entschieden werden.
Für Informationen hinsichtlich einheitlicher hygienischer Maßnahmen im Schockraum, in den Ambulanzen und den OPs, können sich Ärzte an den aktuellen Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts orientieren. https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Risikobewertung.html