Mit der Brille des ökonomischen Kosten-Nutzen-Modells betrachtet, kommt eine beachtliche Zahl für den doch eigentlich als lohnenswert erachteten sportlichen Einsatz zu Tage: Ganze 40 Prozent des gesundheitlichen Nutzens gehen durch die Auswirkungen von Sportverletzungen wieder verloren, berichtet Prof. Dr. Thomas Tischer, Leiter der Sektion Sportorthopädie an der Orthopädischen Klinik, Universitätsmedizin Rostock und Incoming Präsident der GOTS. Durch den Anstieg sportbedingter Verletzungen entstehen lange Ausfallzeiten und damit gesamtgesellschaftlich gesehen auch volkswirtschaftliche Kosten, die nicht von der Hand zu weisen sind. Ein Problembewusstsein für diese Negativbilanz sei jedoch in den Kreisen der Sportler bislang nicht erkennbar; dies beginne schon dabei, dass Sportverletzungen kaum systematisch erfasst werden würden, führt Tischer weiter aus.
Um zu sensibiliseren und dem Verletzungsanstieg nach Möglichkeit entgegen zu wirken, hat die GOTS einen Katalog mit primärpräventiven Methoden und Anreizen für Sportler erstellt. Studien haben bereits ergeben, dass schon „mit relativ wenigen Mitteln bis zu 50 Prozent der Verletzungen verhindert werden können“, sagt Tischer. Wenn man sich an die mögliche Halbierung der Fallzahlen auch nur sukzessive annähern könnte, wäre jedenfalls schon viel gewonnen. Welche genauen gesundheitssichernden Ansätze von der Expertenrunde erarbeitet worden sind, ist jetzt im OUMN-Artikel „Primärprävention von Sportverletzungen – Empfehlungen der GOTS“ (© DGOU und BVOU [2020] Published by Springer Medizin Verlag Berlin [2020]. All rights reserved.) nachzulesen.