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Qualität und Sicherheit

Leitlinie zu funktionellen Körperbeschwerden aktualisiert

© Alexander Raths / Adobe Stock

Funktionelle Körperbeschwerden können sich vielfältig bemerkbar machen, beispielsweise in Form von Schmerzen, Schwindel, Erschöpfung oder auch Rückenproblemen. Bislang sind Betroffene nicht gut versorgt: Sowohl Patienten als auch deren Ärzte bemängeln das unzureichende Wissen darüber und demzufolge die geringen konkreten Behandlungsmöglichkeiten. Die aktualisierte Leitlinie „Funktionelle Körperbeschwerden“ soll die beidseitige Behandlungszufriedenheit durch konkrete und praxisnahe Empfehlungen verbessern. Neben der federführenden Deutschen Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie (DGPM) sowie dem Deutschen Kollegium für Psychosomatische Medizin (DKPM) haben 34 medizinische Fachgesellschaften mitgewirkt, darunter auch die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC). Nun ist auch die dazugehörige Patientenleitlinie aktualisiert. Beide Leitlinien sind online bei der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) abrufbar.

Funktionelle Körperbeschwerden verlaufen sehr unterschiedlich, von vorübergehenden Befindlichkeitsstörungen bis hin zu schweren, die Alltagsfunktion und die Lebensqualität stark beeinträchtigenden Erkrankungen. Schätzungsweise habe jeder zweite bis fünfte Patient, der ärztliche Hilfe sucht, funktionelle Beschwerden - oft auch zusätzlich zu anderen Erkrankungen, heißt es von der Leitliniengruppe.

Aufgrund der Wissenslücke zu funktionellen Beschwerden seien Überdiagnostik, frustrierende Arztkontakte und Therapieversuche eher die Regel als die Ausnahme. Es ist davon auszugehen, dass dies die Chronifizierung funktioneller Körperbeschwerden erheblich fördere und daher Früherkennung, Aufklärung, eine gute ärztliche Basisversorgung, vor allem aber Selbsthilfe besonders wichtig sei. Die zum zweiten Mal aktualisierte Expertenleitlinie "Funktionelle Körperbeschwerden" will die Versorgung verbessern, die auf der aktuellen wissenschaftlichen Literatur sowie einem besonders breiten Expertenkonsens von 34 medizinischen und psychologischen Fachgesellschaften basieren.

Darüber hinaus haben die Deutsche Arbeitsgemeinschaft Selbsthilfegruppen, die Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe, das Deutsche Kollegium für Psychosomatische Medizin sowie die Deutsche Gesellschaft für Psychosomatische Medizin und Ärztliche Psychotherapie auch die dazugehörige Patientenleitlinie aktualisiert. Sie hilft Patienten und ihren Angehörigen, aber auch Ärzten aller Fachrichtungen und weiteren Interessierten dabei, funktionelle Körperbeschwerden zu verstehen, über sie ins Gespräch zu kommen und einen guten Umgang damit zu finden. Eine ausführliche Langfassung erklärt in patientenfreundlicher Sprache und mit vielen Beispielen die Mechanismen, vor allem aber die vielfältigen Hilfs- und Bewältigungsmöglichkeiten. Eine kompakte Kurzfassung stellt die wesentlichen Informationen zusammen und kann auch als praktisches Faltblatt ausgedruckt werden. Alle Dokumente sind auf der Website der AWMF frei zugänglich.

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