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Christoph Wölfl: Maximale Begeisterung für das Fach O und U

Privatdozent Dr. Christoph Wölfl ist Chefarzt der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie  und Sporttraumatologie im Marienhausklinikum Hetzelstift Neustadt an der Weinstraße. Seit 2002 ist er Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und seit 2008 Mitglied der
Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU). Der Bayer war unter anderem Gründungsmitglied des Jungen Forum der DGU und später auch in der DGOU aktiv. Zudem war er jahrelang Mitglied des Nichtständigen Beirats der DGU. Noch heute ist Wölfl Teil des Boards der DGU-Sektion Notfall-, Intensivmedizin und Schwerverletztenversorgung (NIS).

Warum sind Sie Facharzt für O und U geworden?

Christoph Wölfl: Als ich 1998 mit der Facharztausbildung an der Universität Erlangen begann, war es das Interesse an sich ständig wechselnden Herausforderungen, Teamarbeit, manueller Tätigkeit im OP sowie die der Technik dahinter, was mich für die Chirurgie begeisterte. Ich habe dann den Schwerpunkt Unfallchirurgie gewählt und bin zu einer Berufsgenossenschaftlichen Klinik (BG Klinik) gewechselt, da dort der Ansatz von der Versorgung am Umfallort bis zur Wiedereingliederung ins Berufsleben für dieses Fach die besten Ausbildungsmöglichkeiten für mich geboten hat. Nach dem Zusammenschluss der beiden Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie war es dann die logische Konsequenz, umgehend den neuen Facharzt für O und U abzulegen sowie die Zusatzbezeichnung spezielle Unfallchirurgie zu erwerben.

Können Sie sich noch an Ihre erste orthopädische Behandlung oder operativen Eingriff erinnern?

Christoph Wölfl: Oh ja, das war eine Dynamisierung eines Marknagels am Unterschenkel. Dazu musste der Verriegelungsbolzen entfernt werden – ich habe eine Schraube herausgedreht! Im Anschluss durfte ich meinem damaligen Oberarzt bei einer eher seltene Fibula-pro-Tibia-Operation assistieren und danach bei einer komplexen Rekonstruktion einer Beckenfraktur helfen. Das war sehr spannend! Ich habe gleich am ersten Tag drei OP-Säle und drei OP-Teams kennengelernt.

Was geben Sie zukünftigen Orthopäden und Unfallchirurgen mit auf den Weg?

Christoph Wölfl: Das gemeinsame Fach bietet eine unbeschreibliche Fülle an Betätigungsfeldern und Spezialbereichen. Wichtig auf dem Weg zum Facharzt sind aus meiner Sicht folgende drei Dinge:

  1.  Der Start in einer Klinik mit allgemeinchirurgischer Ausbildung, zumindest im Rahmen des Common Trunk, ermöglicht eine gute fundierte Basis wichtiger chirurgischer Kenntnisse auch außerhalb der Orthopädie und Unfallchirurgie. Dinge wie ein akutes Abdomen, Diagnostik und Therapie von Thrombosen und Durchblutungsstörungen, parenterale Ernährung, Gerinnungsmanagement etc. sind aus meiner Sicht ein „must have“ für die angehenden Fachärzte.
     
  2. Als Berufsanfänger ist man so wie ich auch maximal begeistert! Es ist wichtig, sich frühzeitig Gedanken zu machen, wo die persönlichen und beruflichen Ziele liegen. Nicht jeder kann in der Klinik, in der die Ausbildung beginnt, auch Oberarzt, Sektionsleiter oder Chef werden. Daher sollte man möglichst rechtzeitig wissen, ob der Weg in die Niederlassung geht oder eine klinische Karriere im Vordergrund steht. Je nach eingeschlagener Richtung sollten auch frühzeitig die Weichen für eine wissenschaftliche Tätigkeit gestellt werden. Je jünger man ist, desto leichter fällt einem Vieles! Ein guter Rat ist von mir, sich einen „Paten“ auszusuchen, dessen Karriere als Vorbild dienen kann und der einen noch bestenfalls gut berät.
     
  3. Junge Mediziner sollten aktiv sein, auf Kollegen zugehen, versuchen, früh Verantwortung zu übernehmen, sich Betätigungsfelder suchen, Neues entdecken und kommunizieren. Das alles ist immer besser als sich zurückzulehnen und zu warten, dass einem alles zugetragen wird! Nur so macht die Arbeit im Team von Anfang an Spaß.

"Erfüllend ist für mich das Vermögen von O und U, einen Rennradfahrer nach schwerer Beckenfraktur wieder aufs Rad zu bringen"

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