Warum soll sich ein Land eigentlich Orthopäden halten? Das war die provokante Frage, die der Beitrag „Herumdoktern am Knie“ der Süddeutschen Zeitung am 25. Mai 2017 stellte.
Der Autor des genannten Artikels bezieht sich darin auf eine aktuelle Arbeit aus dem Journal of the American Medical Association [McAlindon TE et al. JAMA 2017; 317: 1967–75], in der Wissenschaftler gezeigt haben, dass Kortison-Injektionen in das arthrothische Knie keinen wesentlichen Behandlungserfolg erbringen. Ein Beispiel für den SZ-Journalisten, dass Orthopäden an Schulter, Knie oder Rücken „herumdoktern“. Nutzlos — so sein Pauschalurteil zur Kniearthroskopie. Der Artikel löste unter Orthopäden und Unfallchirurgen eine intensive Diskussion aus, da er weder die in Deutschland geltenden leitliniengerechten, umfangreichen Therapiemöglichkeiten bei Kniearthrose aufzeigt, noch sich der Thematik wissenschaftlich ausgewogen nähert. Die DGOU und der BVOU reagierten mit einem Brief an den Journalisten und die SZ-Chefredaktion. Eine Antwort darauf gibt es bislang nicht. Interessierte können den Brief zur Einsicht bei der DGOU-Geschäftsstelle anfordern: office(at)dgou.de
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