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Dr. Evi Fleischhacker im Porträt


"Wissenschaft im klinischen Alltag"

Wie teilen Sie Ihre Tätigkeit zwischen Klinik und Forschung auf?

Evi Fleischhacker: Wie an den meisten Universitätskliniken üblich nimmt nicht nur die Patientenversorgung, sondern auch die wissenschaftliche Arbeit einen wesentlichen Teil meines ärztlichen Aufgabenspektrums ein. Da auch mein Tag nur 24 Stunden hat, kann man nicht immer beidem in gleichem Maße gerecht werden. Nichtsdestotrotz begleitet mich der wissenschaftliche Ansatz stets im klinischen Alltag, denn hieraus ergeben sich relevante Fragestellungen, denen ich in der Forschung nachgehe; beides greift bei meiner Arbeit ineinander.

Warum haben Sie sich dafür entschieden, wissenschaftlich aktiv zu sein? Was begeistert Sie an der Forschung?

Evi Fleischhacker: Ich habe mich für die wissenschaftliche Arbeit entschieden, weil ich es wahnsinnig spannend finde, am steten Fortschritt teilzuhaben. Ich finde es im klinischen Alltag immer wieder unbefriedigend, welche Lösungen wir den Patienten anbieten können und wie wenig wir über manche klinisch relevanten Problematiken wissen. Dieses Wissen im Team zu erweitern und neue Ansätze zu finden, macht mir Spaß und treibt mich an.

Was möchten Sie langfristig mit Ihrer Forschung erreichen? Was ist Ihr „großer Plan“?

Evi Fleischhacker: Wie wahrscheinlich alle im medizinischen Bereich tätigen Wissenschaftler möchte auch ich die Patientenversorgung voranbringen und optimieren. Der „große Plan“ ist also vor allem der Übertritt meiner Forschungsergebnisse in den klinischen Alltag. Im Rahmen meines Habilitationsprojektes beschäftige ich mich zum Beispiel mit unterschiedlichen Aspekten der proximalen Humerusfraktur, wie deren Behandlung optimiert und das Patientenoutcome verbessert werden können. Hier verlinken sich diverse experimentelle Methoden und klinische Forschungsansätze und lassen uns stets neue Ansätze und Erkenntnisse gewinnen.

Wie können Ihrer Meinung nach mehr klinische Nachwuchswissenschaftler und -wissenschaftlerinnen zur eigenen Forschung begeistert werden?

Evi Fleischhacker: Die Vielfalt aus grundlagenwissenschaftlichen Methoden und klinischer Forschung macht meiner Meinung nach die Forschung in O und U so faszinierend. Ein ganz wesentlicher Motivator für junge Wissenschaftler ist meiner Meinung nach aber die Arbeit in motivierten Teams, in denen die erfahrenen Kolleginnen und Kollegen ihre Begeisterung authentisch an die Jüngeren weitergeben und selbige unterstützen, eigene Projekte anzugehen und voranzutreiben.

Welche Herausforderungen / Hindernisse mussten Sie überwinden, um Forschung zu betreiben, und was raten Sie dem wissenschaftlichen Nachwuchs?

Evi Fleischhacker: Die wesentliche Herausforderung, vor der ich stand und vor der auch künftige Kolleginnen und Kollegen stehen werden, ist, genügend Zeit für die eigenen Forschungsinteressen im streng durchgeplanten klinischen Alltag zu finden. Dabei können diverse Förderprogramme durchaus hilfreich sein, um sich hier selbst mehr zeitlichen Spielraum zu verschaffen.

Welches der von Ihnen bislang betreuten Forschungsprojekte hat Sie am meisten begeistert und warum?

Evi Fleischhacker: Besonders begeistert mich in der alterstraumatologischen Forschung, wie die Implementierung konkreter Therapieansätze rasch klinische Relevanz entwickelt. Ebenso fesselnd finde ich aber auch mein Projekt, in dem unterschiedliche Osteosynthesewerkstoffe bei proximalen Humerusfrakturen untersucht wurden. Hier ist vor allem auch die Kooperation mit internationalen Wissenschaftlern bereichernd.

Welchen Stellenwert nimmt nach Ihrer Ansicht die Forschung in O und U ein?

Evi Fleischhacker: Die Forschung in O und U hat einen enormen Stellenwert, denn unser klinisches Handeln ist untrennbar mit der Forschung verknüpft. Ohne die Entwicklung neuer wissenschaftlicher Ansätze kommen wir nicht weiter, ohne Innovationen bleiben wir stehen und können keine neuen Therapieansätze implementieren.

Wie vereinbaren Sie Forschung und Familie miteinander?

Evi Fleischhacker: Genauso wie bei der Vereinbarung von Klinik und Forschung ist ein gutes Zeitmanagement auch bei der Vereinbarkeit von Familie und Forschung essenziell. Jeder Tag ist begrenzt und dann braucht man einen ungefähren Plan, wann was zu tun, aber auch, wann was zu lassen ist.

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