Grundlagenforschung
Die Grundlagenforschung in Unfallchirurgie und Orthopädie wurde auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) 2010 erfolgreich in der Sektion Grundlagenforschung der DGOU zusammengeführt und erlaubt die interdisziplinäre Zusammenarbeit in allen relevanten Bereichen.
Ein übergreifendes Ziel der Sektion ist es, über eine enge Zusammenarbeit mit den Gremien von DGOU, DGU und DGOOC gemeinsame forschungspolitische Inhalte zu definieren, um diese dann mit großer Geschlossenheit voranzutreiben. Hierbei ist die Herausarbeitung klar definierter und von allen getragener Wissenschaftsziele von großer Bedeutung.
Die inhaltliche Arbeit der Sektion findet überwiegend in ihren Netzwerken statt:
- dem Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration (MR-Net),
- dem Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik (MSB-Net) sowie
- dem Netzwerk Trauma-Forschung (NTF).
Durch die verstärkten Kooperationen der Forscher mit unfallchirurgischer und/oder orthopädischer Anbindung sollen gemeinsame Forschungsverbünde etabliert und somit die Forschung gestärkt werden.
1. Präsident
Prof. Dr. Martijn van Griensven
Department of Cell Biology-Inspired Tissue Engineering
Maastricht University, The Netherlands
2. Präsident
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Rainer Bader
Orthopädische Klinik und Poliklinik
Universität Rostock
Schriftführerin
Prof. Dr. phil. nat. Borna Relja
Unfallchirurgische Translationale und Experimentelle Forschung
Universitätsklinikum Ulm
Schatzmeister
Prof. Dr. Ulrich Nöth
Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie
Evangelisches Waldkrankenhaus Spandau
Berlin
Past Präsident
Prof. Dr. Henning Madry
Lehrstuhl für Experimentelle Orthopädie und Arthroseforschung
Universität des Saarlandes Homburg
Beisitzerin Netzwerk Muskuloskelettale Regeneration (MR-Net)
Prof. Dr. Britt Wildemann
Klinik für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie
Universitätsklinikum Jena
Beisitzer Netzwerk Muskuloskelettale Biomechanik (MSB-Net)
Dr. Bastian Welke
Muskuloskelettales Forschungsnetzwerk
Labor für Biomechanik und Biomaterialien
Orthopädische Klinik der MHH Hannover
Beisitzerin Netzwerk Trauma-Forschung (NTF)
Prof. Dr. Claudia Neunaber
Klinik für Unfallchirurgie, Experimentelle Unfallchirurgie
Medizinische Hochschule Hannover
Beisitzer Schwerpunkt Internetauftritt
Prof. Dr. Michael Gelinsky
Zentrum für Knochen-, Gelenk- und Weichgewebeforschung
Universitätsklinikum Dresden
Beisitzer Schwerpunkt Nachwuchsförderung
PD Dr. Andreas Seitz
Institut für Unfallchirurgische Forschung und Biomechanik
Zentrum für Traumaforschung Ulm (ZTF)
Universitätsklinikum Ulm
Kassenprüfer
- Sprecherin: Prof. Dr. Britt Wildemann (E-Mail), Jena
- Ko-Sprecherin: PD Dr. rer. nat. Zsuzsa Jenei-Lanzl (E-Mail), Frankfurt
- Ehemalige Sprecher:
- Prof. Dr. Denitsa Docheva, Würzburg (2019-2023)
- Prof. Dr. Torsten Blunk, Würzburg (2013-2019)
- Prof. Dr. Susanne Grässel, Regensburg (2005-2013)
Für die Erforschung der muskuloskelettalen Regeneration ist ein multidisziplinärer Ansatz nötig, welcher in den Forschungslaboren der Kliniken für Orthopädie und Unfallchirurgie umgesetzt wird. Dieses Forschungsfeld beschäftigt sich mit der Regeneration des betroffenen Muskuloskelettalgewebes außerhalb oder innerhalb des menschlichen Körpers. In den Forschungsprojekten werden physiologische und pathologische Prozesse und Erkrankungen des muskuloskelettalen System untersucht, die Biologie von Stamm- und Progenitorzellen und deren molekularen und zellulären Signalwegen erforscht, die Mechanismen der Regeneration sowie die Entwicklung von biomaterial- und zellbasierten Therapieansätzen für muskuloskelettalen Gewebeläsionen aufgeklärt. In enger Zusammenarbeit mit der klinischen Forschung wird an der Regeneration von Verletzungen und Erkrankungen des muskuloskelettalen Systems (restitutio ad integrum) sowie an der Abnutzung (Degeneration) und Funktionseinschränkung geforscht. Die Translation neuer Therapieverfahren aus experimenteller Forschung und präklinischen Studien wird verfolgt. Durch die Vernetzung der Forscher strebt das MR-Net eine Strukturierung und Bündelung der experimentellen und klinischen Forschung zu muskuloskelettalen Erkrankungen an, um, möglichst perspektivisch, neueste Ergebnisse in die klinische Versorgung umzusetzen und so die Lebensqualität und Mobilität der Patienten zu unterstützen.
Multidisziplinärer Ansatz: Organigramm
Aufgaben:
- Laborzertifizierungen
- Verbundförderung im Bereich Muskuloskelettale Regeneration
- Initiative Stammzellforschung DGOOC
- Weitere Möglichkeiten der Schwerpunktbildung
- Jährliches Treffen des MR-Net
Erster Cluster innerhalb des MR-Net – Extrazelluläre Vesikel in der Stammzellforschung (SZEV)
- Sprecherin: Dr. Jana Riegger-Koch (E-Mail), Ulm
- Ko-Sprecher: PD Dr. Frank A. Schildberg (E-Mail), Bonn
Ziele:
- Weiterführung und Öffnung des Verbundprojekts Extrazelluläre Vesikel der Stammzellinitiative der DGOOC
- Ergründung und Nutzung des therapeutischen Potentials von EVs für muskuloskelettale Pathologien (Arthrose, Osteoporose, Knochen-, Knorpel-, Sehnenverletzungen)
- Kompetenzbündelung, Nutzung von Synergien und Austausch zwischen Arbeitsgruppen für wissenschaftliche Arbeit und Fördermittelaquise
- Standardisierung wissenschaftlicher Methoden
Weitere Informationen
Veranstaltungsankündigungen
MR-Net International Seminar Series
- 3rd MR-Net International Seminar
Susan Chubinskaya, PhD
Rush University, Chicago, Illinois, USA
"Journey Through Human Cartilage Research"
Webinar on the 12th of July 2022 from 4–5 pm
- 2nd MR-Net International Seminar
Stephanie Georgina Dakin, PhD BVetMed
University of Oxford, UK
"Advances in understanding inflammation in tendinopathy"
Webinar on the 21st of July 2021, 4–5pm
- 1st MR-Net International Seminar
Farshid Guilak, PhD
Washington University, St. Louis, Missouri, USA
"Engineering new biologic therapies for arthritis"
Webinar on 20th of April 2021, 4–5pm
Aktivitäten des Clusters Extrazelluläre Vesikel in der Stammzellforschung (SZEV)
- 2. Clustertreffen – Präsenzveranstaltung
19.05.2022 13.30–16.30 Uhr
König-Ludwig Haus, Würzburg
- 1. Clustertreffen – virtuell
28.04.2021 14.00–16.30 Uhr
Das Netzwerk für Muskuloskelettale Biomechanik (MSB-Net) ist eine Plattform, auf der Forscher, Kliniker und vor allem Nachwuchsforscher, die sich für das Thema Biomechanik interessieren, zusammenarbeiten, sich treffen und austauschen können. Es beteiligen sich aktuell 50 Einrichtungen am Netzwerk, 18 davon sind zertifiziert. Die Sprecher des Netzwerks werden alle zwei Jahre gewählt.
- Sprecher: Dr. Bastian Welke (E-Mail)
- 1. Stellvertreterin: Prof. Dr. Anja Niehoff (E-Mail)
- 2. Stellvertreter: Dr. Matthias Woiczinski (E-Mail)
Zur intensiveren Behandlung einiger Themenbereiche hat sich das MSB-Net in Themen-Cluster organisiert. Diese Clusterstruktur ist eine offene, freiwillige Vereinigung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die beliebig erweitert werden kann, sowohl in der Zahl der Cluster als auch in der Anzahl der Teilnehmenden. Gemeinsame Ziele der Cluster sind die Bearbeitung von aktuellen Forschungsthemen und die Vorbereitung gemeinsamer Antragstellungen.
Derzeit gibt es sechs aktive Cluster:
- Gewebebiomechanik, Prof. Dr. Anja Niehoff, Prof. Dr. med. Markus Schwarz
- Numerische Simulation, PD Dr.-Ing. Daniel Klüß, Dr. Dipl.-Ing. (FH) Matthias Woiczinski
- Bewegungsanalyse, Prof. Dr. Harald Böhm, PD Dr. habil. Felix Stief
- Tribologie, Dr. med. Alexander C. Paulus, Dr.-Ing. Joachim Döring
- Experimentelle Gelenkkinematik, M.Sc. Stefan Schröder, Dr. Andreas Seitz
- Implantatverankerung und -sicherheit, Dr. Michael Schwarze, Dr. Dipl.-Ing. Alexander Jahnke
Weitere Cluster können jederzeit neu und entsprechend der Bedürfnisse der Forschungslandschaft und der vorhandenen Kompetenzen gegründet werden.
Das Netzwerk Trauma-Forschung (NTF) hat 30 Mitglieder bzw. Labore.
- Sprecherin: Prof. Dr. Claudia Neunaber (E-Mail), Hannover
Themenbereiche:
- Fraktur: Pathophysiologie und Modulation der Frakturheilung
- Polytrauma: Erforschung der Pathophysiologie, Monitoring und Interventionsmöglichkeiten nach Polytrauma
- Posttraumatische Entzündungsantwort: Veränderungen des angeborenen und erworbenen Immunsystems nach Trauma
- Schock: Pathophysiologie und Therapie des Schockgeschehens nach Trauma
- Preis zur Förderung der Grundlagenforschung
Der Preis zur Förderung der Grundlagenforschung wird jedes Jahr von der DGOU für eine wissenschaftliche Arbeit aus dem Bereich der orthopädisch-unfallchirurgischen Grundlagenforschung oder der translationalen Forschung verliehen, die sich mit einem der folgenden Themenfelder beschäftigt: Gelenke, Biomaterialien, Biomechanik, Frakturheilung und Osteologie, Gang- und Bewegungsanalyse, Gen- und Zelltherapie, Implantattechnologie, Imaging und Navigation, Polytrauma, Tissue Engineering, Wunde und Weichteile. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert.
Weitere Infos und Preisträger
- Wilhelm-Roux-Preis
Der Wilhelm-Roux-Preis kürt den besten Vortrag auf dem Gebiet der Grundlagenforschung auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU). Die Auszeichnung ist mit 5.000 Euro dotiert und wird von der Firma B|Braun Aesculap gestiftet. Am Wettbewerb nehmen automatisch alle Arbeiten teil, die für den DKOU im Bereich Grundlagenforschung eingereicht und für einen Vortrag ausgewählt wurden.
Preisträger
- Poster-Preise zum DKOU „Experimentelle Arbeiten“
Die jeweils vier besten Poster für experimentelle und klinische Arbeiten, die jedes Jahr auf dem Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU) präsentiert werden, zeichnet die Jury aus DGU- und DGOOC-Vertretern mit Prämien zwischen 500 Euro und 1.000 Euro aus. Der Bewertung liegen die Punktzahl des Review-Verfahrens, die grafische Umsetzung sowie die Live-Präsentation des Posters zugrunde.
Preisträger