PresseDKOU

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) ist eine medizinisch-wissenschaftliche Fachgesellschaft mit rund 10.200 Mitgliedern.

Sie wurde 2008 als gemeinnütziger Verein in Berlin gegründet. Ihre Geschäftsstelle hat ihren Sitz in Berlin.

Factsheet DGOU

Als Vereinsverband bündelt die DGOU die Ziele und Aufgaben ihrer beiden Trägervereine, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der  Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), und deren Mitglieder.

Damit vertritt die DGOU die übergeordneten und gemeinsamen Interessen des Faches Orthopädie und Unfallchirurgie im Bereich der Forschung und der Lehre, der Fort- und Weiterbildung, in Klinik und in Praxis sowie auf dem Gebiet der Gesundheitspolitik, um die Rahmenbedingungen für das Fach O und U entsprechend zu gestalten.

Die DGOU vertritt die Belange ihrer Mitglieder im Bereich von Wissenschaft, Versorgung und Berufspolitik. In der engen Kooperation ihrer Gremien leistet sie als Fachgesellschaft effiziente Arbeit für alle Mitglieder.

Förderung der Wissenschaft
Die DGOU fördert die Wissenschaft auf dem Gebiet der Orthopädie und Unfallchirurgie. Sie stellt unter anderem Netzwerke und Plattformen für den wissenschaftlichen Austausch bereit und informiert ihre Mitglieder in ihren Verbandsmedien über neueste Erkenntnisse im Fach, etwa über die Mitgliederzeitschrift  „Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten“ oder auch beim jährlichen  Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie (DKOU).

Qualität und Sicherheit
Zudem gibt die DGOU Leitlinien für die unfallchirurgische und orthopädische Diagnostik und Therapie heraus. Diese Handlungsempfehlungen unterstützen Ärzte bei Entscheidungen für eine optimale medizinische Versorgung von Patienten und sorgen damit für mehr Qualität und Sicherheit in der Medizin.

Bildung und Nachwuchsförderung
Die DGOU fördert darüber hinaus die Aus-, Fort- und Weiterbildung im Fach Orthopädie und Unfallchirurgie: So hat die Fachgesellschaft beispielsweise spezielle Kursformate zur Fort- und Weiterbildung entwickelt und unterstützt Studien- und Forschungsaktivitäten mit Preisen und Stipendien. Das Junge Forum O&U vertritt die Interessen des medizinischen Nachwuchses in O und U. Als Netzwerk informiert und berät es unter anderem zu klinischen, wissenschaftlichen und didaktischen Aspekten der Weiterbildung.

  • Das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie umfasst die Vorbeugung und Erkennung, die konservative und operative Behandlung sowie die Nachsorge und Rehabilitation von Verletzungen aller Art und deren Folgen sowie von angeborenen und erworbenen Formveränderungen, Fehlbildungen, Funktionsstörungen und Erkrankungen der Halte- und Bewegungsorgane.
  • Dies erfolgt auch unter Einbeziehung fachübergreifender Kompetenz und gilt für alle Altersstufen.
  • Spezialisierungen der Fachärzte tragen den wechselnden Anforderungen bei der Erfüllung dieser Aufgaben zum Wohle unserer Patienten bestmöglich Rechnung. Wir gewährleisten Kompetenz aus einer Hand.
  • Wir Orthopäden und Unfallchirurgen setzen uns für das Wohlergehen und das Leben unserer Patienten ein und sorgen für eine Behandlung, welche die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen unter Achtung der Menschenwürde und der Patientenrechte respektiert.
  • Bei der Wahl unserer Behandlungsverfahren berücksichtigen wir gleichermaßen Erkenntnisse aus wissenschaftlichen Studien, gute klinische Praxis sowie vorhandene Ressourcen im Sinne eines verantwortungsbewussten wirtschaftlichen Handelns.
  • Wir sind einer zielorientierten Aus-, Weiter- und Fortbildung verpflichtet.
  • Wir fördern Forschung und Lehre sowie die Umsetzung der Ergebnisse in die Praxis auf höchstem Niveau.
  • Den Kollegen aus anderen Fachdisziplinen begegnen wir partnerschaftlich und bemühen uns um konstruktive interdisziplinäre Diskussionen, um eine kompetente fachübergreifende Zusammenarbeit sicherzustellen und weiter zu entwickeln.
  • Die uns anvertrauten Patienten stehen jederzeit im Mittelpunkt all unserer Bemühungen.

Leitbild für das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie zum Download

Sehr geehrte, liebe Kolleginnen und Kollegen,
liebe Mitglieder unserer Fachgesellschaften,

in Anbetracht der Vielzahl an politischen Herausforderungen und der auch uns betreffenden kriegerischen Auseinandersetzungen mag es nahezu schwerfallen, sich auf die Belange unserer Fachgesellschaft zu konzentrieren und damit verbunden auch auf den diesjährigen Kongress. An dieser Stelle möchten wir daher zunächst allen danken, die sich aktiv an der Hilfe für die Ukraine auf den verschiedenen Ebenen und über verschiedene Organisationen beteiligen und sich insbesondere auch der medizinischen Versorgung der uns zugeführten Patientinnen und Patienten aus der Ukraine widmen. Wir denken, dass die Hilfsbereitschaft ungebrochen ist und jeder von uns wahrscheinlich bereit wäre, noch mehr Kriegsopfer, entweder aus der Ukraine oder anderen Krisengebieten, aufzunehmen.

Was die diesjährige Präsidentschaft betrifft, so wird sicherlich die Gesundheitspolitik eine anhaltende Herausforderung bleiben, allen voran die geplante Klinikstrukturreform. Wie schon in den letzten Monaten abzusehen war, bleibt die große Revolution wahrscheinlich aus. Dennoch wird es sicherlich, nach dem Vorbild in Nordrhein-Westfalen, Einschränkungen nach einem Muster bestimmter Leistungsgruppen geben. Wir sind weiterhin bestrebt, dass unser Fachgebiet gut abgebildet ist und wir an der bisherigen Struktur keine Verluste hinzunehmen haben. Ohne jeden Zweifel wird es uns in erster Linie darum gehen müssen, dass die Patientenversorgung nicht nur in Ballungsgebieten, sondern auch in der ländlichen Umgebung auf hohem Niveau sichergestellt bleibt. Wie schon gegenüber der Politik vorgetragen, kann das Traumanetzwerk durchaus als Beispiel auch für andere Fachbereiche herangezogen werden, da wir hiermit bisher sehr gute Erfahrungen gemacht haben und die Leistungsstärke der einzelnen Kliniken gut berücksichtigt ist. Aber auch die Endoprothetik, als eine der wesentlichen Inhalte unseres Fachgebietes, muss adäquat abgebildet bleiben. Hier gilt es sicherzustellen, dass insbesondere die von Endocert oder den Sektionen zertifizierten Fachkliniken, in denen heutzutage überwiegend die Endoprothetik stattfindet, in einem neuen System ihren Platz finden.

Als wissenschaftliche Fachgesellschaft ist es neben der Patientenversorgung unser wesentliches Anliegen, die Weiterbildung unseres Nachwuchses zu organisieren. Auch hierauf wird die Klinikstrukturreform einen wesentlichen Einfluss haben. Es geht vor allem darum, die sektorenübergreifende Weiterbildung zu etablieren. Dies alleine reicht wahrscheinlich nicht aus. Sollten Kliniken tatsächlich nur noch begrenzt operative Eingriffe durchführen können, wird man auch zwischen Kliniken entsprechende Weiterbildungsverbünde etablieren müssen. Die Landesärztekammern sind hierauf eingestellt. Wir können Ihnen als Kolleginnen und Kollegen in den betreffenden Kliniken nur empfehlen, sich schon frühzeitig um entsprechende Partnerschaften in der ärztlichen Weiterbildung zu bemühen. Derartige Kooperationen können auch mit Praxen eingegangen werden, hierfür gilt es die Ausbildungsstellen, welche von der Kassenärztlichen Vereinigung finanziert werden, für derartige Weiterbildungsrotationen zu aktivieren und in Anspruch zu nehmen.

Bei alledem wollen wir auch unsere gemeinsame Fachgesellschaft, die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie, weiterentwickeln, um sicherzustellen, dass die Breite unseres Gebietes sich auch in der Fachgesellschaft wiederfindet. Gemeinsam wollen wir die DGOU als diejenige Fachgesellschaft stärken, in der alle, die eine Weiterbildung in Orthopädie und Unfallchirurgie anstreben, ihre Basis und ihren Ausgangspunkt finden. Selbstverständlich wird die Fachgesellschaft auch zukünftig von ihren Gründungsgesellschaften, der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und orthopädische Chirurgie, als auch der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie weiterhin mitgeprägt. Es sollen aber auch zunehmend die großen Sektionen und weitere Mitgliedsgesellschaften der DGOU aktiv in die Geschehnisse und Umstrukturierung der DGOU mit eingebunden werden. Dies bedeutet nicht zuletzt, dass sich die DGU und die DGOOC etwas zurücknehmen müssen und quasi in bestimmten Bereichen den übrigen Sektionen und Mitgliedsgesellschaften gleichgestellt sein werden. Andererseits ist aber damit auch verbunden, dass beide Fachgesellschaften ihre Eigenständigkeit behalten und unter dem Aspekt der Weiterbildung, insbesondere diejenige der speziellen Unfallchirurgie und diejenige der speziellen orthopädischen Chirurgie, repräsentieren werden.

Höhepunkt einer jeden Präsidentschaft ist selbstverständlich der Jahreskongress, der DKOU2024, den wir auch dieses Jahr wieder zu gewohnter Zeit in Berlin abhalten werden. Das Motto „Zukunft wollen, Zukunft machen“ soll ein wenig widerspiegeln, dass all das, was in den letzten Jahren vielleicht andiskutiert und schon beschlossen wurde, auch einer Umsetzung bedarf. Dies betrifft viele Aspekte, nicht nur die schon genannte Entwicklung unserer Fachgesellschaft, sondern auch viele Bereiche der medizinischen Implantateentwicklung oder neuer Operationsmethoden unter Anwendung von modernen Technologien und computerunterstützten Systemen. Wir haben daher das Thema sehr allgemein gehalten und werden in der Programmgestaltung vor allem solche Themen aufnehmen, die eine erfolgreiche Umsetzung von Zukunftsperspektiven versprechen. Dazu gehören auch Umweltschutz und Nachhaltigkeit in der Chirurgie, oder die Vereinbarkeit von Freizeit und Familie mit unserer beruflichen Tätigkeit.

Soweit zunächst ein Ausblick auf die kommenden Monate unserer Präsidentschaft. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Dinge entwickeln. Wir werden in jedem Fall das unsrige dazu tun, die gesetzten Ziele zu erreichen. Etwa Mitte des Jahres werden wir an dieser Stelle ein update geben.
 

Mit freundlichen und kollegialen Grüßen

Ihre

Prof. Dr. Andreas Seekamp (Präsident der DGOU und Präsident der DGU) und Prof. Dr. Markus Scheibel (Stellvertretender Präsident der DGOU und Präsident der DGOOC)     

Die DGOU arbeitet auf nationaler und internationaler Ebene mit vielen Kooperationspartnern aus dem Bereich Orthopädie und Unfallchirurgie sowie interdisziplinär und multiprofessionell zusammen.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) wurde am 8. Juli 2008 als gemeinnütziger Verein in Berlin gegründet. Auf den Weg gebracht wurde sie von langjährigen Förderern einer Union der Fachgesellschaften auf dem Gebiet der Orthopädie und der Unfallchirurgie sowie von Vertretern der Geschäftsführenden Vorstände der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) und der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU), den beiden Trägervereinen der DGOU.

Bereits in den 1990er-Jahren gab es erste Initiativen, die damals noch einzelnen Fächer Orthopädie und Unfallchirurgie näher zusammenzubringen. Zu Beginn des neuen Jahrtausends hat die Entwicklung vom losen Interessenbund hin zu einem starken Vereinsverband erneut Fahrt aufgenommen, vor allem auf dem Gebiet einer gemeinsamen Weiterbildungsordnung.

Mit der Schaffung des Facharztes für Orthopädie und Unfallchirurgie 2003 wurde das Fach O und U zur tragenden Säule in der Chirurgie. Nach wie vor haben Orthopädie und Unfallchirurgie den größten Anteil an der operativen Versorgung in Deutschland. Damit hat das Fach eine große Bedeutung auf der gesundheitspolitischen Ebene. Durch den Zusammenschluss ihrer beiden Trägervereine DGOOC und DGU wurde die DGOU 2008 schließlich zur größten Fachgesellschaft innerhalb der chirurgischen Fächer.

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