PresseDKOU
Lesetipp

Ein aktives Leben mit künstlicher Hüfte

© Patrizia Tilly / Adobe Stock

Physiotherapie, Bewegung und Schmerzmittel – konservative Methoden sind die ersten Therapien der Wahl, wenn Patienten unter Schmerzen an der Hüfte leiden. Schlagen diese Maßnahmen nicht an, kann ein künstliches Gelenk in Betracht kommen. Laut Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG) erhielten 2018 in Deutschland rund 240.000 Menschen einen Hüftersatz. Auch wenn die Operation mittlerweile Routine ist, sind auch bei diesem Eingriff Risiken, Komplikationen und sogar Spätfolgen nicht ausgeschlossen. In der Titelgeschichte „Zeit für ein Kunstgelenk“ der aktuellen Ausgabe der „Apotheken Umschau“ informieren Experten der orthopädischen Fachgesellschaften über die Kriterien der Hüft-OP sowie die Wahl der richtigen Klinik und geben Tipps für das Leben mit Prothese.

Klagt der Patient über Schmerzen an der Hüfte, erfolgt in der Regel als erstes eine gründliche körperliche Untersuchung, um die Ursachen für die Beschwerden zu finden. „Hüftschmerzen können auch vom Rücken oder Knie kommen. Das muss der Arzt ausschließen“, sagt der Leiter der Arbeitsgruppe Evidenzbasierte Medizin der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) Prof. Dr. Tobias Renkawitz. Zudem sollten in einem intensiven Arzt-Patienten-Gespräch der Leidensdruck des Betroffenen ermittelt und gegebenenfalls vorerst konservative Maßnahmen angewendet werden. Krankengymnastik, Akupunktur, enzündungshemmende Medikamente und lokale Einreibungen helfen oftmals erstaunlich gut. Nicht selten rät der Gelenkspezialist in seiner Zweitmeinungssprechstunde auch von einer vorschnellen Operation ab. „Nur Patienten mit einem starken Gelenkverschleiß brauchen einen Ersatz“, sagt Renkawitz. Sein Spezialgebiet ist der Einbau von künstlichen Hüft- und Kniegelenken.

Die Wahl der richtigen Klinik

Ist die Entscheidung für die OP gefallen, steht für die Patienten nun die Wahl der geeigneten Klinik an, die den Eingriff durchführen soll. Den operierenden Arzt zu fragen, wie oft er bereits ein Kunstgelenk implantiert hat und welchen Prothesentyp er für geeignet hält, sei durchaus legitim und erwünscht, betont Renkawitz. Die AE – Deutsche Gesellschaft für Endoprothetik empfiehlt mindestens 50 Prothesen pro Jahr und Chirurg. Diese Voraussetzung erfüllen vor allem zertifizierte Endoprothetik-Zentren, die das Gütesiegel EndoCert der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie (DGOOC) tragen. In diesen Kliniken arbeiten nicht nur routinierte Operateure, die zertifizierten Zentren melden darüber hinaus regelmäßig Daten von eingesetzten Implantaten an das Endoprothesenregister Deutschland (EPRD) – so wird die Güte der eingesetzten Prothesen durchweg kontrolliert und die Qualität sichergestellt.

Nach der OP schnell wieder fit werden

Schon einen Tag nach dem Eingriff beginnt die Physiotherapie, um die Hüfte zu aktivieren. Später in der Reha lernen die Patienten, wie Bewegung funktioniert, ohne die Prothese zu überlasten. Auch Sport mit einem Hüftimplantat ist möglich. Ideal sind Aktivitäten wie Schwimmen, Radfahren oder Wandern.

Alle Details zum Hüftersatz, Fragen zum möglichen Prothesenwechsel und welchen Beitrag die Patienten für ein aktives Leben mit künstlicher Hüfte selbst leisten können, darüber informiert die neue Apotheken Umschau „Neue Hüfte, neuer Schwung“ – erschienen am 1. Juli 2020 und in jeder Apotheke erhältlich.

  • Mitglied werden Mitglied werden
  • Kontakt Kontakt