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Lesetipp OUMN

„Voneinander lernen“ – eine Rückschau auf den VSOU-Kongress

Arzt arbeitet mit digitalem Touchscreen
© sdecoret / Adobe Stock

Online-Tagungen werden im Verlauf der COVID-19-Pandemie allmählich zur Gewohnheit. Dies zeigt sich in den weiter eintreffenden Veranstaltungsankündigungen als auch in den rückblickenden Kongressberichten der letzten Monate. Dass diese Veranstaltungen allerdings nicht einem immer gleichen Schema folgen müssen, hat jüngst der Digital-Kongress der Vereinigung Süddeutscher Orthopäden und Unfallchirurgen (VSOU) gezeigt. Trotz der physischen Distanz haben es die Kongressveranstalter geschafft, adult tätige Fachärzte mit Kinder- und Jugendmedizinern zusammen diskutieren zu lassen und verschiedenste Themenfelder aus O und U gleichermaßen aus pädiatrischer wie aus nicht-pädiatrischer Sicht zu beleuchten. In der aktuellen Ausgabe der Orthopädie und Unfallchirurgie – Mitteilungen und Nachrichten (OUMN) stellen die ausrichtenden Kongresspräsidenten ihr interessantes Konzept dar und geben einen Einblick, wie dies unter den 1200 Kongressteilnehmern angenommen wurde.

Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die orthopädisch-unfallchirurgische Versorgung wurden auf dem Kongress umfänglich thematisiert. Während die Notfallversorgung in der Unfallchirurgie stets gesichert war, zeichnen sich andernorts Einbußen ab. Insbesondere müsse beachtet werden, dass Kinder nicht zur Randgruppe geraten, wenn in der Pandemiebewältigung Kinderkliniken den Erwachsenenkliniken zur Seite stehen müssen. Kongresspräsident und Ärztlicher Direktor der Orthopädischen Klinik des Olgahospitals Stuttgart Prof. Dr. Thomas Wirth warnt davor, dass eine Rationierung des medizinischen Angebots zu einer verspäteten Diagnose und entsprechenden langfristigen Folgen für betroffene Kinder führe.

Das Kongressmotto „O und U für Jung & Alt“ stand dabei gleich in mehrfacher Hinsicht im Fokus: Im Sitzungsstrang „Jung & Alt“ tauschten sich Kinder- und Jugendmediziner mit Vertretern der Erwachsenenmedizin zu unterschiedlichen Gebieten aus, im Zoom-Chat „Jung fragt Alt“ mit dem Jungen Forum ging es dagegen um einen generationenübergreifenden Wissensaustausch. „Für die Attraktivität und Weiterentwicklung des Faches, aber auch für die bestmögliche Zukunftsperspektive für unsere Nachfolge, müssen wir voneinander lernen und uns zuhören“, merkt Kongresspräsident Prof. Dr. Christian Knop, Ärztlicher Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie des Klinikums Stuttgart, dazu an.

Neben diesem Austausch wurden auch neue Arbeitszeitmodelle und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie thematisiert. Der wachsende Anteil von Ärztinnen in O und U ist ein positiver Trend, der so weiter gestärkt werden kann. Wie die Kongresspräsidenten die Startbedingungen für diese sehen, wie zufriedenstellend die Durchführung der Facharztweiterbildung derzeit generell ist und welche innovativen Begegnungsmöglichkeiten der Online-Kongress bot, ist jetzt im OUMN-Bericht „O und U für Jung & Alt – Die 69. Jahrestagung der VSOU digital“ (© DGOU und BVOU [2021] Published by Springer Medizin Verlag Berlin [2021]. All rights reserved.) und im zugehörigen Interview nachzulesen.

Autorinnen: Angelika Julius / Ulrike Henkys

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