PresseDKOU

Oberstarzt Prof. Dr. Benedikt Friemert

Prof. Dr. Benedikt Friemert (*1963) ist im Amtsjahr 2022 Präsident der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) sowie Präsident der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU).

Der Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie ist seit 2009 Klinischer Direktor für Unfallchirurgie und Orthopädie, Septische und Rekonstruktive Chirurgie, Sporttraumatologie Bundeswehrkrankenhaus Ulm.

Liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr geehrte Mitglieder der DGOU,

es ist uns besondere Ehre und Freude unsere gemeinsame Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie im Jahr 2022 vertreten zu dürfen! Wir danken Ihnen für Ihr Vertrauen und freuen uns darauf, zusammen mit Ihnen die vielen anstehenden Themen diskutieren zu können.

Das Motto unseres Kongresses lautet „Mit Begeisterung für unsere Patienten“ und soll auch für das gesamte Jahr unser Leitgedanke sein.

Nur mit Begeisterung, mit ehrlicher Freude an unserem großartigen Fachgebiet können wir auch in Zukunft unsere Patienten bestmöglich und mit herzlicher Zuwendung versorgen. Durch die Verwerfungen auf dem medizinischen Sektor wird die herausragende Bedeutung unseres Faches mehr als deutlich. Auch wenn elektive Eingriffe vielerorts verschoben werden müssen, so ist der Leidensdruck unserer Patienten hoch und wird weiter zunehmen, der therapeutische Nachholbedarf ist schon jetzt enorm – ganz zu schweigen von der unfallchirurgischen Versorgung, die unverzichtbar ist und zeitnah erbracht werden muss. Für alle, Patienten wie behandelnde Teams, stellt diese Situation, die nun schon zwei Jahre besteht, eine relevante Herausforderung dar, weiterhin für unsere Patienten und deren Versorgung einzutreten. Dieses gelingt nur, wenn wir von unserem eigenen Tun begeistert und überzeugt sind.

Nur mit vorgelebter, authentischer Begeisterung können wir junge Mitarbeiter für unser Fach gewinnen, um auch in der Zukunft eine ausreichende und bestmögliche Versorgung unserer Patienten sicherzustellen. Trotz der großen Zahl an Medizinstudenten fehlen vielerorts junge Kolleginnen und Kollegen zur Weiterbildung. Aber auch im Bereich der Pflege und Physiotherapie stehen nicht genug Mitarbeiter zur Verfügung. Deshalb wollen wir – nicht zuletzt auf dem DKOU 2022 – die große Attraktivität unseres Faches mit seinen vielen Facetten, Möglichkeiten und Herausforderungen darstellen und junge Talente dazu begeistern, sich diesem Fach zu verschreiben.

Wir setzen dabei auch auf Ihre Unterstützung, Ihre Mitarbeiter diese Begeisterung in der täglichen Arbeit mit dem Patienten spüren zu lassen. Wir werden uns dafür einsetzen, dass unsere Fachgesellschaft sich dahingehend weiterentwickelt, jedem Mitglied die Unterstützung und Hilfe zukommen zu lassen, die notwendig ist. Sei es durch Aus-, Fort- und Weiterbildung sowie eine intensive politische Arbeit, um eine Verbesserung der Fähigkeiten und Rahmenbedingungen zu erreichen und unseren Patienten damit eine qualitativ hochwertige Versorgung anbieten zu können.

Der Patient steht im Mittelpunkt. Für seine optimale Versorgung müssen die wirtschaftlichen und politischen Rahmenbedingungen stimmen. Deshalb werden wir uns in die politische Diskussion zur Neustrukturierung der Krankenhauslandschaft einbringen und die Interessen unserer Patienten und Fachkollegen vertreten. So muss eine auskömmliche Finanzierung der gewünschten Zentrenbildung erfolgen, dort wo es sinnvoll und notwendig ist. Gleichzeitig bedarf es aber auch der Sicherstellung einer flächendeckenden Grundversorgung, wozu eine ausreichende Finanzierung der Vorhaltekosten zur lückenlosen Notfallversorgung erforderlich ist. Schließlich muss die gesetzgeberische Überregulierung, wie etwa die Medical Device Regulation (MDR) diskutiert und überarbeitet werden, um die Implantateverfügbarkeit auch in Zukunft zu gewährleisten. Eine deutliche Beschneidung unseres Implantate-Spektrums durch den Wegfall zum Teil altbewährter Systeme hätte vor allem für die Patienten z.T. fatale Folgen.

Wir müssen es uns wert sein! Orthopäden und Unfallchirurgen leisten eine ausgezeichnete, engagierte Versorgung, die allen unseren Patienten zur Verfügung steht, und wir können mit Recht stolz darauf sein. Wir müssen alles tun, um die hohe Qualität unserer Medizin und die Versorgungssicherheit zu erhalten und wo nötig zu verbessern. Deshalb sollten wir nicht nur passiv auf Vorwürfe etwa mangelnder Implantatesicherheit oder gar der Fehlabrechnung reagieren, sondern aktiv unsere unverzichtbare Leistung darstellen und adäquate wirtschaftliche und politische Rahmenbedingungen einfordern.

Die hohe Qualität unserer Medizin dient dem Wohl unserer Patienten und soll in Zukunft erlösrelevant werden. Deshalb ist es wichtig, unsere Systeme der Qualitätssicherung wie EPRD und Traumaregister zu stärken und ins öffentliche Bewusstsein zu rücken.

In diesem Sinne freuen wir uns auf ein Jahr intensiver und spannender Arbeit für die DGOU und hoffen auf Ihre tatkräftige Unterstützung. Zugleich dürfen wir Sie schon jetzt zum Deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie vom 25. bis 28. Oktober 2022 in Berlin einladen.

Ihre

Prof. Dr. Benedikt Friemert und Prof. Dr. Andreas M. Halder

  • 01.07.1983 Eintritt in die Bundeswehr als Wehrpflichtiger
  • 01.01.1985 Übernahme als Sanitätsoffizieranwärter
  • 1986 – 1992 Studium der Humanmedizin an der Universität zu Köln
  • 03.12.1992 3. Staatsexamen der Humanmedizin
  • 12/1992 – 01/1995 Assistenzarzt Chirurgie am Bundeswehrkrankenhaus Hamm, (Oberstarzt Dr. Leist)
  • 21.04.1993 Promotion (Thema: Die postoperative Patella baja (Häufigkeit – Entstehung – Klinische Relevanz)
  • 17.06.1994 Approbation
  • 25.01.1995 Zusatzbezeichnung Sportmedizin
  • 02/1995 – 03/1997 Truppenarzt TrspBtl 420, Burg/Magdeburg
  • 04/1997 – 09/2004 Assistenzarzt am Bundeswehrkrankenhaus Ulm, Abt. Chirurgie (Oberstarzt Prof. Dr. H. Gerngroß)
  • 17.10.2000 Facharzt für Chirurgie
  • 01.04.2001 Oberarzt der Chirurgischen Abteilung BWK Ulm (Oberstarzt Prof. Dr. H. Gerngroß)
  • 01.01.2003 Stellv. Leiter Sektion Unfallchirurgie der Chirurgischen Abteilung Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Oberstarzt Prof. Dr. H. Gerngroß)
  • 24.10.2003 Ernennung zum Ausbildungsleiter der DEGUM Sektion Chirurgie
  • 10/2004 – 12/2005 Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie am Klinikum Rechts der Isar (Chefarzt Prof. Dr. MA. Scherer), Chirurgische Klinik der TU München
  • 01 – 12/2005 Leitender Oberarzt der Abteilung Unfallchirurgie am Klinikum Rechts der Isar (Chefarzt Prof. Dr. MA Scherer), Chirurgische Klinik der TU München
  • 01.12.2005 Schwerpunkt Unfallchirurgie
  • 14.12.2005 Habilitation für das Fachgebiet Chirurgie an der Technischen Universität München (Thema: Die Short and Medium Latency Response der Hamstrings nach einer ventralen Tibiatranslation als Korrelat der funktionellen Kniegelenksinstabilität – Reliabilisierung einer Testmethode und Veränderungen nach Kreuzbandverletzungen)
  • 13.01.2006 Ernennung zum Privatdozenten an der TU München
  • 01/2006 – 09/2007 Stellv. Leiter der Sektion Unfallchirurgie der Chirurgischen Abteilung im Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Oberstarzt Prof. Dr. H. Gerngroß, ab 2006 Dr. R. Steinmann)
  • 24.05.2007 Facharztprüfung zum FA für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • 10/2007 – 11/2009 Lt. Oberarzt der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm (Oberstarzt Dr. R. Steinmann)
  • 10.06.2008 Umhabilitation und Erteilung der Lehrbefugnis an der Universität Ulm für das Fach Chirurgie
  • 13.11.08 Berufung auf die Position des Klinischen Direktors der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie am Bundeswehrkrankenhaus Ulm zum 01.12.2009
  • seit 01.12.2009 Klinischer Direktor der Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, Septische und Rekonstruktive Chirurgie, Sporttraumatologie am BWK Ulm
  • 18.02.2010 Ernennung zum Außerplanmäßigen Professor der Universität Ulm im Fachgebiet Chirurgie
  • seit 4/2013 Geschäftsführender Arzt des Chirurgischen Zentrums des Bundeswehrkrankenhauses Ulm
  • seit 1/2015 Fachgebietsleiter für die Unfallchirurgie/Orthopädie in der Konsilliargruppe Chirurgie des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
  • seit 1/2016 Koordinator für Forschung und Lehre am Bundeswehrkrankenhaus Ulm
  • seit 1/2017 Mitglied im Direktorium am Bundeswehrkrankenhaus Ulm
  • Traumaversorgung
  • Taktisch-strategische Chirurgie, Katastrophenchirurgie, Einsatzchirurgie
  • Neurophysiologische Störungen des Bewegungsapparates
  • Ultraschall
  • 2010 – 2013 Vorsitzender der AG Ultraschall der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • 2013 - 2019 Vorsitzender der AG Einsatz-, Katastrophen-, und Taktische Chirurgie (EKTC) der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • 2016 - 2018 Mitglied des nichtständigen Beirates der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • seit 01/2011 Mitglied des Beirates des Traumanetzwerkes der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie als Vertreter des Sanitätsdienstes der Bundeswehr
  • seit 08/2016 Mitglied des wissenschaftlichen Beirates der Bundesärztekammer
  • seit 01/2020 Mitglied im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie
  • seit 1/2021 Mitglied im Gesamtvorstand der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie
  • Bundeswehrverdienstkreuz in Silber
  • Ehrenmitglied des Deutschen SanOA e.V.
  • 1996 (4 Monate) Kroatien (SFOR)
  • 11/2000 - 01/2001 Prizren (KFOR)
  • 03/2003 - 05/2003 Prizren (KFOR)
  • 01/2004 - 03/2004 Djibuti, Horn von Afrika (OEF)
  • 01/2006 - 03/2006 Mazar e Sharif, Afghanistan (ISAF)
  • 06/2007 - 07/2007 Mazar e Sharif, Afghanistan (ISAF)
  • 05/2008 - 06/2008 Feyzabad, Afghanistan (ISAF)
  • 03/2009 - 04/2009 Feyzabad, Afghanistan (ISAF)
  • 12/2010 - 01/2011 Kunduz, Afghanistan (ISAF)
  • 11/2013 - 12/2013 Mazar e Sharif, Afghanistan (ISAF)
  • 02/2016 - 04/2016 Mazar e Sharif, Afghanistan
  • 01/2020 - 02/2020 Koulikoro, Mali
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